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Welpe im Tierheim (Symbolbild)

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Streit um Kosten für Hundewelpen in Schwebheim

Tierschutzverein Schweinfurt und das Landratsamt streiten, wer für die Unterbringung von 25 Hundewelpen im Schweinfurter Tierheim zahlt. Jetzt wurde ein Vergleichsvorschlag des Würzburger Verwaltungsgerichts abgelehnt. Von Norbert Steiche

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Es geht um einen Betrag von rund 28.500 Euro. Diese Summe will der Schweinfurter Tierschutzverein für die Versorgung von 25 Hundewelpen haben, die 2013 auf der A70 bei Werneck in einem illegalen Transport entdeckt wurden.

Hundewelpen ohne Wasser und Futter

Insgesamt waren es 78 Welpen, eingepfercht in sieben Gemüseboxen ohne Wasser und Futter. Bei den Tieren handelte es sich um Cocker Spaniel-, Bordercollie- und Spitz-Welpen. Die Tiere lagen zum Teil in ihrem Kot oder dem der Hunde, die über ihnen in Kisten mit Plastikgitterboden saßen. Die Tiere waren auf dem Weg nach Belgien. Auch da boomt der illegale Handel mit Welpen.

Vergleich um die Kosten abgelehnt

Das Landratsamt hat nun den Vorschlag des Verwaltungsgerichts abgelehnt, 20.000 Euro zu zahlen. Stattdessen wurden 15.000 Euro angeboten, dann allerdings für alle 78 Tiere, die auf sechs Tierheime verteilt wurden. Das Landratsamt Schweinfurt ist der Rechtsauffassung, dass es nur für die im Schweinfurter Tierheim betreuten Tiere, nicht aber für die Summe aller aufgefundenen 78 Welpen zuständig ist. Das ist aber falsch, sagt Andreas Brucker, Geschäftsführer des Bayerischen Landesverbands des Deutschen Tierschutzbundes. Alle Tiere seien im Amtsbereich des Landratsamts Schweinfurt aufgegriffen worden. Die Kosten beliefen sich deshalb auf insgesamt rund 87.000 Euro.

"Das neue Angebot steht überhaupt nicht zur Debatte, das ist völlig inakzeptabel und indiskutabel. Es ist ein Schlag ins Gesicht." Andreas Brucker, Geschäftsführer des Bayerischen Landesverbands des Deutschen Tierschutzbundes

Der Rechtsstreit wird wohl in die nächste Runde gehen. Der Tierschutzverein Schweinfurt und der Deutsche Tierschutzbund wollen mit den anderen betroffenen Tierheimen Frankfurt, Lichtenfeld, Würzburg, Feucht und Wunsiedel Klage gegen das Landratsamt Schweinfurt einreichen. Durch die zahlreichen illegalen Welpentransporte ist er auch für andere Tierheime von Bedeutung.