Die Niederbayern-SPD kommt nicht zur Ruhe. Am Montag hatte der Landtagsabgeordnete Bernhard Roos angekündigt, 2018 nicht mehr für den Landtag zu kandidieren. Jetzt warf auch der Chef der Niederbayern-SPD, Christian Flisek, hin.
Rücktritt beim Unterbezirksvorstand
Er erklärte bei der Unterbezirksvorstandssitzung gestern Abend in Passau, dass er mit sofortiger Wirkung als Vorsitzender der Niederbayern-SPD zurücktritt. Das Bedauern bei den niederbayerischen Genossen scheint groß. Die stellvertretende Bezirksvorsitzende und Landtagsabgeordnete Ruth Müller teilte noch am Abend in einer Presseerklärung mit:
"Dass Bernhard Roos für kein weiteres Landtagsmandat zur Verfügung steht, bedauern wir sehr. Gleiches gilt für die Entscheidung von Christian Flisek. Gleichwohl haben wir beide Entscheidungen zu respektieren." Ruth Müller
Die Talente und Verdienste von Roos und Flisek seien unbestritten, so Müller. Umso größer sei die Lücke, die es nun zu schließen gelte.
Nächstes Streit-Kapitel
Der Rücktritt Fliseks ist das nächste Kapitel im Streit in der oberen Etage der Niederbayern-SPD. Landtagsabgeordneter Roos, der eigentlich als Stimmengarant für die SPD galt, will nicht mehr für den Landtag kandidieren, weil es wohl keine Einigung darüber gab, wer im begehrten Stimmkreis Passau-Ost antreten darf: Roos oder der ehemalige Bundestagsabgeordnete Flisek. Weil die Nominierungsversammlung im November kurzfristig abgesagt wurde, fuhr Roos schwere Geschütze gegen seinen Bezirkschef auf. Er sei sehr enttäuscht über die handelnden Personen, sagte der 63-Jährige dem BR.
Zukunft Fliseks offen
Flisek wiederum konterte den Angriff Roos' in der "Passauer Neuen Presse".
"Wenn ein langjähriger Abgeordneter derart scharfe Angriffe führt, dann hinterlässt das Spuren." Christian Flisek
Ob er für den Landtag kandidiert, ließ Flisek offen. Wer neuer Bezirksvorstand wird, soll schnellstmöglich geregelt werden, heißt es.