Ein Zettel mit der Aufschrift "Heute Warnstreik!" ist an der Zufahrt von einem Busdepot zu sehen (Symbolbild).
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Am Freitag wird in Oberfranken im ÖPNV gestreikt.

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Streiks in Oberfranken: Einschränkungen im Stadtbusverkehr

Verdi hat am Freitag zum Streik aufgerufen. In Oberfranken ist vor allem der ÖPNV betroffen. In Bamberg und Bayreuth muss mit Einschränkungen gerechnet werden. Zeitgleich hat Fridays for Future (FFF) Aktionen für eine Verkehrswende angekündigt.

Die Streiks im öffentlichen Dienst treffen am Freitag auch wieder die Menschen in Oberfranken. Bestreikt wird diesmal aber ausschließlich der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Zusätzlich hat aber die Klimaschutzbewegung "Fridays For Future" (FFF) Aktionen zur Verkehrswende angekündigt.

Bamberg: Stadtbusse bleiben stehen - Schulbusverkehr betroffen

Wie das Landratsamt Bamberg mitteilt, wird der gesamte Verkehrsbetrieb der Stadtwerke Bamberg bestreikt - an diesem Tag wird kein Stadtbus das Depot verlassen. Betroffen sind die Linien 901 bis 938 und der innerstädtische Schulbusverkehr. Auch vom Streik betroffen sind die Buslinien, die von privaten Unternehmen gefahren werden.

Neben dem Stadtverkehr sind davon auch die Linien in die Landkreisgemeinden Bischberg, Hallstadt, Gundelsheim, Memmelsdorf, Pettstadt und Stegaurach betroffen. Alle anderen Regionalbuslinien fahren planmäßig. Auch die Fahrten, die durch Anruf-Linien-Taxis bedient werden, fahren wie im Fahrplan beschrieben.

Bayreuth: Stadtbusverkehr findet eingeschränkt statt

Auch in Bayreuth sind alle Tarifbeschäftigten der Stadtwerke im Nahverkehr von Freitag 0 Uhr bis Samstag 2 Uhr zu einem Warnstreik aufgerufen. Daher rechnen die Stadtwerke mit erheblichen Einschränkungen für die Fahrgäste. Im Stadtbusverkehr, der bis 2040 klimaneutral werden soll, könne allerdings ein reduzierter Fahrplan angeboten werden, da die privaten Omnibusunternehmen, die für die Stadtwerke fahren, nicht streiken. Ab Samstagmorgen sollen die Stadtbusse wieder regulär fahren.

Andere öffentliche Einrichtungen wie Bäder, Verwaltung und die Energie- und Wasserversorgung sollen diesmal nicht bestreikt werden.

Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten

Hintergrund der Streiks sind die aktuell laufenden Tarifverhandlungen. Die Beschäftigten im Nahverkehr haben sich für ihre Verhandlungen den Forderungen der Tarifrunde im Öffentlichen Dienst angeschlossen. Verdi fordert unter anderem 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Die Arbeitgeber lehnen das als "nicht leistbar" ab. In der ersten Verhandlungsrunde hatten die Arbeitgeber im Bereich des Tarifvertrags Nahverkehr kein konkretes Angebot vorgelegt.

Die zweite Verhandlungsrunde steht am 10. März an, teilt Verdi in einem Schreiben mit. Wunsch der Beschäftigten sei es, im Vorfeld zu diesem Termin nochmal den Druck auf die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu erhöhen und zu zeigen, dass alle Beschäftigten solidarisch bereit seien, die Forderungen durchzusetzen.

Aktionen zur Verkehrswende durch FFF

Am Freitag werden zusätzlich durch die Arbeitsniederlegung die bundesweiten Aktionen zur Verkehrswende von "Fridays For Future" (FFF), eine Klimaschutzbewegung die es seit 2019 gibt, unterstützt, heißt es in dem Verdi-Schreiben weiter. Viele oberfränkische Gruppen wollen sich beteiligen. Allein in Bayreuth sind es 16 Initiativen. Und auch in Forchheim, Bamberg und Hof sind Demos angemeldet. In Coburg wird sich auch der Landesbund für Vogelschutz und Naturschutz anschließen. Der LBV fordert dazu auf, an dem Tag für Klimaschutz und Artenschutz, die Stimme zu erheben.

"Eine Verkehrswende kann nur gelingen, wenn Neuerungen wie günstige Tickets nicht auf den Schultern des Personals ausgetragen werden. Eine deutliche Entgelterhöhung für die Beschäftigten im Nahverkehr ist aufgrund der immer schwieriger werdenden Arbeitsverhältnisse der Busfahrerinnen, der hohen Inflation und dem massiven Reallohnverlust zwingend jetzt notwendig", so Jessica Marcus, verantwortliche Gewerkschaftssekretärin bei Verdi Oberfranken-Ost.

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