In Nürnberg sind 1.324 Straßen nach Personen benannt, davon aber nur 44 nach Frauen. Daran möchte die Stadt Nürnberg etwas ändern. Deshalb widmet das Bildungszentrum der Stadt am Abend einen Online-Vortrag den Frauen, die bereits mit einem Straßennamen gewürdigt worden sind, zum Beispiel Bertha von Suttner, Petra Kelly und Käthe Strobel.
Wunschliste von Frauen als Straßennamenpatinnen
Zudem soll aber auch eine Wunschliste für die Zukunft entstehen: Für diese können interessierte Bürgerinnen und Bürger per E-Mail Vorschläge einreichen – unabhängig davon, ob sie den heutigen Vortrag gebucht haben oder nicht. Um bei der Wunschliste für die Zukunft mitzumachen, reicht es, eine kurze E-Mail mit dem Betreff "Frauen-Straßennamen" und dem Frauennamen, biografischen Stichpunkten und einer knappen Begründung für den Vorschlag an bz-info@stadt.nuernberg.de zu senden.
Der Vortrag findet am Abend von 19.00 bis 20.30 Uhr statt. Die Teilnahme kostet acht Euro, Informationen und Anmeldung gibt es unter auf der Webseite des Bildungszentrums, Kurs-Nr. 20322. Die Veranstaltung findet online im Livestream statt. Wer angemeldet ist, erhält im Vorfeld per E-Mail ausführliche technische Informationen.
Umbenennung der Otto-von-Bismarck-Straßen gefordert
Unterdessen will der Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) eine andere Diskussion anstoßen. Der in Nürnberg lebende KKV-Landesvorsitzende Klaus-Stefan Krieger fordert eine Umbenennung der vielen Straßen, die in Deutschland nach Otto von Bismarck benannt sind.
Historische kritische Aufarbeitung der Rolle Bismarcks gefordert
Bismarck habe als preußischer Ministerpräsident "drei Kriege angezettelt" und anschließend als Reichskanzler "Sozialdemokraten und Katholiken verfolgt und auf der Berliner Kongokonferenz die Unterwerfung und Zerteilung Afrikas durch die Kolonialmächte organisiert", kritisiert Krieger. Krieger sieht für seine Intervention auch einen aktuellen geschichtlichen Anlass: "Heuer ist es 150 Jahre her, dass Bismarck durch eine gezielte Manipulation (die Emser Depesche) den Deutsch-Französischen Krieg provoziert hat. Dies sollte Anlass sein für eine kritische Aufarbeitung." Immer noch werde die nach dem Sieg über Frankreich installierte Oberherrschaft der preußischen Militärmonarchie über ein deutschsprachiges Gebiet naiv als Einigung missdeutet, begründet der KKV-Landesvorsitzende seinen Vorstoß.
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