Wegen eines Naturfrevels im Landkreis Forchheim haben der Bund Naturschutz in Bayern (BN) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) mit Sitz in Hilpoltstein Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt: Durch Baggerarbeiten seien nördlich von Tiefenstürmig im Landkreis Forchheim rund 25 Meter des Eggerbachs zerstört worden, teilen die Naturschützer mit.
"Unwiederbringlicher Schaden" durch Baggerarbeiten
Dessen Sinterbecken und -terrassen dienten demnach als einzigartiger Lebensraum für geschützte Tiere und Pflanzen und seien daher nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie durch europäisches Recht streng geschützt. Die Baggerarbeiten im FFH-Gebiet "Albtrauf von der Friesener Warte zur Langen Meile" hätten wohl einen unwiederbringlichen Schaden angerichtet, so die Einschätzung der Naturschützer.
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Lebensraum von Tieren "nachhaltig gestört"
Der Bach sei regelrecht kanalisiert worden und somit der Lebensraum von Insekten und dem dort nachgewiesenen Feuersalamander nachhaltig gestört, heißt es in der Mitteilung. Der Vorfall ereignete sich dem Landesbund für Vogelschutz zufolge bereits im November. Auch ein Ortstermin mit der Polizei und der unteren Naturschutzbehörde habe bereits stattgefunden.
Vergleich zum Rappenalptal
Weshalb und von wem der Abschnitt des Bachlaufs ausgebaggert wurde, sei unklar. Die Naturschützer vergleichen den Fall mit der Zerstörung im Allgäuer Rappenalptal. Die Wasserschutzpolizei in Bamberg bestätigte dem Bayerischen Rundfunk auf Nachfrage den Eingang der Anzeige am 9. November.
Im November hatte der Fall des Rappenalpbachs im Oberallgäu bei Oberstdorf für Aufsehen gesorgt. Dort waren im Naturschutzgebiet offenbar nicht genehmigte Baggerarbeiten durchgeführt worden. Nach Ansicht von Umweltverbänden haben diese umfangreichen Arbeiten an dem geschützten Bach zu massiven Umweltzerstörungen geführt.
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