Sie treten in der Stichwahl im Landkreis Neu-Ulm gegeneinander an: Eva Treu (CSU) und Joachim Eisenkolb (Freie Wähler).
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Sie treten in der Stichwahl im Landkreis Neu-Ulm gegeneinander an: Eva Treu (CSU) und Joachim Eisenkolb (Freie Wähler).

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Stichwahl im Kreis Neu-Ulm: Das wollen die Landrats-Kandidaten

Stichwahl im Kreis Neu-Ulm: Das wollen die Landrats-Kandidaten

Eva Treu von der CSU gegen Joachim Eisenkolb von den Freien Wählern: So lautet das Duell am Sonntag. In einer Stichwahl entscheidet sich, wer den Landkreis Neu-Ulm führen wird. Das sind die Pläne der Bewerber.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Im ersten Wahlgang vor knapp zwei Wochen lag Eva Treu von der CSU mit 41,1 Prozent deutlich vor ihrem schärfsten Konkurrenten Joachim Eisenkolb von den Freien Wählern. Der Bürgermeister der Gemeinde Elchingen kam in der ersten Runde auf 17,9 Prozent, also nicht einmal die Hälfte der Stimmen seiner Mitbewerberin. Doch nun starten alle wieder bei null.

Stichwahl um den Landratsposten in Neu-Ulm

Dass eine Stichwahl ganz anders laufen kann wie von vielen erwartet, zeigte zuletzt die Oberbürgermeisterwahl im benachbarten Ulm. Dort lag Amtsinhaber Gunter Czisch nach der ersten Abstimmung noch mit rund 13 Prozentpunkten vorne, verlor dann aber gegen Martin Ansbacher.

Für die Kandidaten im Kreis Neu-Ulm wird vor allem entscheidend sein, dass ihre Unterstützer auch tatsächlich ihre Stimme abgeben. Vor zwei Wochen lag die Wahlbeteiligung bei gerade einmal 37 Prozent, also nur jeder Dritte ging an die Urne.

Das wollen die beiden Landrats-Bewerber

Doch wofür stehen eigentlich die Bewerber? BR24 hat ihnen jeweils drei Fragen gestellt.

BR24: Was reizt Sie am Job des Landrats?

Eva Treu: "Als Landrätin kann ich aktiv an der Gestaltung eines starken, lebenswerten und zukunftsfähigen Landkreises mitwirken. Ich mag die Nähe zu den Menschen. Ich nehme gerne Anliegen und Ideen auf und setze diese um. Das motiviert mich! In dieser Position kann ich Veränderung anstoßen und Entscheidungen treffen, die wirklich einen Unterschied machen. Mir gefällt auch die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten – von der Bildung über die Wirtschaft bis hin zur Nachhaltigkeit."

Joachim Eisenkolb: "In einer immer unübersichtlicheren Zeit mit ständig neuen Herausforderungen werde ich für die Bürgerinnen und Bürger in der Zukunft eine lebenswerte Heimat in einem Landkreis sicherstellen, wo unsere Kinder beste Bildungschancen haben, wohnortnahe Arbeitsplätze geschaffen werden, Vereine und Ehrenamtliche unsere Gesellschaft zusammenhalten und unsere Natur, Flora und Fauna bestmöglich erhalten werden. Meine Erfahrung aus meiner langjährigen Tätigkeit als Bürgermeister reizt mich, dieses Amt zu übernehmen. Ein Landkreis, der weiter wachsen und attraktiv bleiben will, braucht einen Landrat wie mich, der die Bürger in allen Bereichen ernst nimmt, ihre Sorgen versteht und ihnen zur Seite steht."

BR24: Welche drei wichtigsten Probleme wollen Sie nach der Wahl zum Landrat angehen?

Joachim Eisenkolb: "Im Landkreis Neu-Ulm müssen die noch offenen "Altbaustellen" Schulbau und Schulrenovierung und ÖPNV-Verbesserung endlich angepackt und zum Abschluss gebracht werden. Ich möchte die parteiübergreifende Zusammenarbeit im Kreistag im Interesse des gesamten Landkreises vorantreiben, den Kreistag zusammenführen und für mehr Verständigung sorgen. Mit einem offenen Ohr werde ich durch den Landkreis gehen und die Sorgen des Bürgers aufnehmen, zum Beispiel die der Menschen in Burlafingen, die es verdient haben, eine Tieferlegung/Untertunnelung der ICE-Strecke zu bekommen.

Eva Treu: "Für mich steht die Zukunftssicherung unserer Kliniken im Vordergrund. Indem wir unsere Gesundheitseinrichtungen an die modernen Anforderungen anpassen, stärken wir nicht nur die Qualität der lokalen medizinischen Versorgung, sondern auch die Attraktivität des Landkreises als Lebens- und Arbeitsraum. Weiterhin stehe ich für einen schnellen Ausbau vielfältiger Pflegeangebote.

Zuletzt ist mir die Investition in moderne und gut ausgestattete Bildungseinrichtungen ein Herzensanliegen. Bildung ist der Schlüssel zu persönlicher Entfaltung und gesellschaftlichem Fortschritt. Unser Ziel muss es sein, kreative und technologisch fortschrittliche Lernumgebungen zu schaffen, die junge Menschen inspirieren und darauf vorbereiten, die Herausforderungen der Zukunft mutig anzunehmen."

BR24: In welchen Themenfeld kann der Landkreis Neu-Ulm in Schwaben oder auch in Bayern künftig eine führende Rolle einnehmen?

Eva Treu: "Der Landkreis Neu-Ulm hat alle Voraussetzungen, um im Bereich von Gründung und Innovation eine Spitzenposition in Schwaben und ganz Bayern einzunehmen. Unsere Bürgerinnen und Bürger sind echte 'Schaffer' – sie bringen den Tatendrang und den Erfindergeist mit, der nötig ist, um innovative Ideen zu entwickeln und erfolgreiche Unternehmen zu gründen.

Mit einer starken Infrastruktur, die von leistungsstarken Hochschulen über versierte Handwerksbetriebe bis hin zu engagierten Familienunternehmen und einer traditionell verwurzelten Landwirtschaft reicht, bietet unser Landkreis ideale Bedingungen für Start-ups und etablierte Firmen gleichermaßen. Diese Kombination aus akademischem Wissen, handwerklichem Können, unternehmerischer Tradition und moderner Landwirtschaft schafft ein fruchtbares Umfeld für Innovation."

Joachim Eisenkolb: "Ich arbeite darauf hin, dass der Kreis Neu-Ulm ganz vorne dabei ist als Bildungsregion, sowie bei der Wertschöpfung aus erneuerbaren Energien, insbesondere bei der entsprechenden Technologieentwicklung oder dem Anlagenbau. Auch bei der Bundesland übergreifenden Zusammenarbeit im Forschungs- und Entwicklungsbereich im Rahmen der Innovationsregion und im Bereich der Hochschulen / Hochschulverbund wird der Landkreis unter meiner Leitung einen Spitzenplatz einnehmen.

Die hervorragende Verkehrslage des Kreises an der A8 / A7 und an der ICE-Ausbaustrecke, die Nähe zu drei bedeutenden Flughäfen und den beiden Metropolregionen München und Stuttgart muss als Pluspunkt hervorgehoben werden. Für attraktive Arbeitsplätze bei angemessenen Lebenshaltungskosten im Landkreis werde ich mich im Rahmen der Möglichkeiten eines Landrates mit Hochdruck einsetzen."

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