Ein chinesisches Schmugglerpaar hatte ein großes Warenlager in Bayreuth. Zwischen August 2011 und Mai 2017 sollen sie von dort aus Fotozubehör und Haushaltsgeräte wie Staubsauger aus China europaweit über das Internet verkauft haben. Das teilt das Zollfahndungsamt München mit. Ab Dienstag müssen sich die beiden vor der Wirtschaftskammer des Landgerichts Hof wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung verantworten.
Steuerhinterzug in zwei Ländern
Die Staatsanwaltschaft Hof wirft dem 40-jährigen Mann und der 41-jährigen Frau vor, beim Zoll zu niedrige Rechnungen für die Importe aus China vorgelegt zu haben. So mussten sie weniger Zölle und Einfuhrumsatzsteuern bezahlen. Beim Versand der Waren sollen sie auch die fällige Umsatzsteuer nicht bezahlt haben. Weil die Waren direkt nach Deutschland, aber auch in die Niederlande geliefert wurden, wurden Zölle und Steuern in beiden Ländern hinterzogen.
Ehepaar in Untersuchungshaft
Es geht um 250 Einfuhrvorgänge zwischen 2011 und 2017. Aufgeflogen sind die ominösen Geschäfte, dank aufmerksamer Zollbeamter am Nürnberger Flughafen. Ihnen kam eine Sendung mit Fotozubehör zu günstig vor. Schnell stellte sich heraus, dass die Waren viel mehr wert waren als in den Rechnungen ausgewiesen. Im Mai vergangenen Jahres wurde daraufhin das Lager des Ehepaars in Bayreuth vom Zoll durchsucht. Die Zollbeamten stellten die Waren sicher. Der Mann und die Frau sitzen seitdem in Untersuchungshaft.