Wegen der Corona-Pandemie hat die Stadt Nürnberg den Christkindlesmarkt abgesagt. Damit dennoch weihnachtliche Stimmung in der Adventszeit aufkommt, bietet die Stadt ein Alternativprogramm an, das größtenteils digital stattfindet. "Es ist ein kleines, aber wertvolles Programm", sagte Oberbürgermeister Marcus König (CSU). Einen "Christkindlesmarkt light" soll es nicht geben.
"Weihnachtsinseln" statt Christkindlesmarkt
Über die Nürnberger Innenstadt verteilt sind nur 25 Buden aufgestellt. Bei den kleinen "Weihnachtsinseln" gibt es unter anderem Lebkuchen und gebrannte Mandeln zu kaufen. Glühwein wird heuer nicht ausgeschenkt. Kurzfristig könnten auch weitere Stände dazukommen, falls die Corona-Regeln wieder gelockert werden, sagte Wirtschaftsreferent Michael Fraas (CSU). Doch danach sieht es derzeit nicht aus: Da die Neuinfektionen bisher nicht zurückgehen wie erhofft, werden Bund und Länder am Mittwoch mit großer Sicherheit weiterreichende Corona-Maßnahmen beschließen.
Rauschgoldengel und Zwetschgenmännla können zudem heuer auf der Homepage des Christkindlesmarkts bei den Anbietern gekauft werden, genauso wie die diesjährige Glühweintasse.
Christkind nur digital
Das Christkind ist dieses Jahr nur digital unterwegs und gibt Telefonsprechstunden. Zu hoch wäre das Infektionsrisiko, wenn sich Menschentrauben um Christkind Benigna Munsi bilden würden. Anstelle des weltberühmten Prologs wird sie eine Videobotschaft sprechen. Geplant ist auch ein digitaler Adventskalender. Online liest das Christkind Geschichten und liefert Bastelideen und Rezepte. Im BR-Fernsehen tritt Christkind Benigna Munsi bei der Sternstundengala am 11. Dezember auf.
"Ich bin nicht traurig, sondern nostalgisch. Ich weiß, wie schön mein letztes Jahr war und blicke auf viele Erinnerungen zurück." Christkind Benigna Munsi
Auch wenn heuer der Christkindlesmarkt ausfällt, wird es keine dritte Amtszeit für das Christkind geben – im kommenden Jahr wird also ein neues Christkind gewählt.
Finanzielle Einbußen
Normalerweise besuchen jedes Jahr mehr als zwei Millionen Menschen den Nürnberger Christkindlesmarkt. Er gilt als der berühmteste Weihnachtsmarkt der Welt. Der wirtschaftliche Schaden durch die Absage ist enorm. Rund 180 Millionen Euro Umsatz bringen die Besucher des Christkindlesmarkts normalerweise in die Stadt, sagt Wirtschaftsreferent Michael Fraas (CSU) – Übernachtungen, Taxifahrten und Einkäufe auf dem Weihnachtsmarkt miteingerechnet. Dieses Jahr wird das Alternativprogramm deutlich weniger einbringen, so Fraas weiter.
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