Ein verirrter Schwimmer hat am Starnberger See am Freitag für einen Großeinsatz gesorgt. Auf dem Wasser, unter Wasser, zu Lande und aus der Luft wurde nach ihm gesucht, berichtet die Wasserwacht Starnberg.
Vom Steg in Percha aus losgeschwommen
Bestes Badewetter am Freitag am Starnberger See. Gegen 11 Uhr schwimmt eine Frau mit ihrem Bekannten vom Steg in Percha aus los. Sie schwimmen in unterschiedliche Richtungen, bald verliert sie den 47-jährigen Münchner aus den Augen. Als er zwei Stunden später immer noch nicht zurückgekehrt ist informiert die Frau die Rettungskräfte.
Suchkette in der Starnberger Bucht
Aufgrund der Meldung wurden Wasserrettungskräfte rund um den Starnberger See alarmiert, um den Vermissten zu suchen. Auch die Feuerwehr unterstützte die Suche an Land und zu Wasser. Die Wasserretter bildeten eine Suchkette, die den östlichen Bereich der Starnberger Bucht, dort, wo der Schwimmer zuletzt gesehen worden war, mit Booten absuchte.
Zudem wurde in der Würm im Bereich von der Nepomukbrücke bis zur B2 nach dem Vermissten gesucht. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren gingen zu Fuß durch das Erholungsgelände Kempfenhausen sowie den "Percha Beach" bis hin zum Seebad.
Nach Stunden meldet sich der Münchner aus dem Seebad
An einer Stelle im nördlichen Bereich zeigten die Sonargeräte gegen 14 Uhr in einer Tiefe von etwa drei Metern Umrisse, die von einem Menschen stammen könnten, weshalb dort Taucher ins Wasser gingen. Die Umrisse stellten sich zum Glück als Ast eines Baumes heraus.
Etwa gegen 14:40 Uhr meldete sich der Münchener im Starnberger Seebad, weil er vermutete, dass nach ihm gesucht werden könnte. Da er sich nicht auskannte und wohl den Steg aus den Augen verloren hatte – möglicherweise hatte er sich "verschwommen" – fragte er vorsichtig nach, wo er denn überhaupt sei.
Wohlauf aber verunsichert
Der Mann wurde zur Wasserrettungsstation Starnberg gebracht und vom BRK untersucht – er war wohlauf, aber so meint die Wasserwacht - aufgrund der ungewohnten Situation sichtlich verunsichert. Im Einsatz waren insgesamt etwa 80 Einsatzkräfte der Wasserwachten aus Starnberg, Feldafing, Tutzing und Wolfratshausen, der DLRG Pöcking-Starnberg, der Feuerwehren Starnberg und Percha, vom Rettungsdienst des BRK sowie der Polizeiinspektion Starnberg. Aus der Luft erhielten die Wasserretter Unterstützung vom Rettungshubschrauber aus Murnau sowie einem Polizeihubschrauber. Die Einsatzleitung lag bei der Kreiswasserwacht Starnberg.
Wasserwacht: Machen Sie Treffpunkte aus!
Die Wasserwacht empfiehlt, für längere Schwimmtouren konkrete Uhrzeiten und Treffpunkte zu vereinbaren, die der körperlichen Verfassung entsprechend gewählt werden sollten. Wenn die Mitschwimmenden dann nicht zur vereinbarten Zeit dort seien, sollte man nicht zögern die Rettungskräfte zu rufen.
Da mit jeder Minute, die ein Schwimmer über seine Fähigkeiten hinaus im Wasser ist, die Gefahr steigt, lassen sich die Wasserretter lieber einmal zu viel alarmieren.
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