Im Landkreis Miltenberg haben starke Schneefälle zu Straßensperrungen und Stromausfällen geführt.
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Im Landkreis Miltenberg haben starke Schneefälle zu Straßensperrungen und Stromausfällen geführt.

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Starker Schneefall verursacht Stromausfall und Straßensperrungen

In der Nacht zum Samstag haben große Schneemassen im Landkreis Miltenberg für zahlreiche Straßensperrungen und Stromausfälle gesorgt. In Kirchzell sind noch immer 2.400 Menschen ohne Strom. Am Abend stürzte dort ein weiterer Baum auf die Leitung.

Im Landkreis Miltenberg gibt es aufgrund des starken Schneefalls der vergangenen Nacht noch immer erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen und in einigen Orten Stromausfälle. Zunächst waren nach Angaben des Landratsamts 31 Orte von Stromausfällen betroffen, am Samstagabend sind es noch Kirchzell und die dazugehörigen Ortsteile sowie der Amorbacher Ortsteil Boxbrunn im Odenwald.

Noch immer kein Strom: weiterer Baum auf Leitung gestürzt

2.400 Menschen sind dort noch immer ohne Strom, Heizung und Telefon. Eigentlich wollte das Bayernwerk die Stromversorgung in Kirchzell bis 18.30 Uhr wieder herstellen. Doch kurz vor dem Ziel stürzte nach Angaben von Marcel Fleckenstein vom Landratsamt erneut ein Baum auf die betroffene Stromleitung. Die Folge: Dadurch verzögern sich die Arbeiten um weitere drei Stunden. Nach neuem Plan soll der Strom nun bis 21.00 Uhr wieder fließen. 100 Feuerwehrleute sind seit Freitagabend im Dauereinsatz.

Ruhe bewahren und Autofahrten meiden

Das Landratsamt Miltenberg bittet die Bevölkerung, Ruhe zu bewahren und nicht erforderliche Fahrten zu vermeiden. Die zuständigen Stellen würden bereits seit der Nacht mit Hochdruck an der Wiederherstellung des Stromnetzes und an der Beseitigung der Verkehrsbeeinträchtigungen arbeiten. In vielen Regionen Unterfrankens kam es in der Nacht wegen des starken Schneefalls zu Unfällen und chaotischen Zuständen auf den Autobahnen.

Umgestürzte Bäume blockieren Straßen

Am Samstagmorgen waren im Landkreis Miltenberg rund 20 Straßen gesperrt, weil in der Nacht zahlreiche Bäume umgestürzt sind. Nicht nur die Schneemassen, sondern auch die Art des Schnees sei problematisch gewesen, so Landrat Jens Marco Scherf (Bündnis90/Die Grünen): "Es war ein enorm nasser und schwerer Schnee, wodurch viele Bäume runtergedrückt wurden."

Scherf warnte davor, Straßensperrungen eigenhändig zu entfernen. Es sei im Laufe des Morgens schon mehrmals vorgekommen, dass die Absperrungen einfach zur Seite geschoben worden seien. Das sei "gefährlich und egoistisch", sagte der Landrat, da man dadurch nicht nur sich selbst, sondern auch nachkommende Autofahrer in Gefahr bringe.

Folgende Straßen sind nach Angaben das Landratsamts aktuell noch gesperrt:

    • Miltenberg – Mainbullau
    • Kirchzell - Watterbach – Breitenbuch
    • Kaltenbrunn – Windischbuchen
    • Geisenhof Richtung Walldürn
    • Schneeberg – Hambrunn
    • Pfohlbach – Windischbuchen
    • Schneeberg - Zittenfelden
Feuerwehreinsatz auf verschneiter Straße
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Die Feuerwehr war in der Nacht zum Samstag im Dauereinsatz im Landkreis Miltenberg.

Notfallmeldestellen in Orten ohne Telefon

In einigen Orten wie Kirchzell funktioniert auch das Telefon nicht. Dort wurden laut Landratsamt an den Feuerwehrhäusern der Gemeinden Notfallmeldestellen eingerichtet, um Feuerwehr, Notarzt und Rettungsdienst verständigen zu können. In Orten mit Telefonempfang steht für weitere Fragen das Bürgertelefon des Landkreises unter der Telefonnummer 09371/501-328 zur Verfügung.

Rekord-Schneemengen für April

Bis zu 40 Zentimeter Schnee sind in der Nacht zum Samstag im Landkreis Miltenberg gefallen. Etliche Autos steckten fest. In Kirchzell hatte das Bayerische Rote Kreuz (BRK) eine Anlaufstelle eingerichtet, wo 25 gestrandete Autofahrer die ganze Nacht über betreut wurden. Einige waren zehn Kilometer zu Fuß über die Bäume und den Schnee in den nächsten Ort gelaufen, so Kreisbrandmeister Frank Schäfer zu BR24.

Fast alle Landkreis-Feuerwehren und der Winterdienst waren nachts im Dauereinsatz. Erst am vergangenen Wochenende hatte es in Unterfranken stark geschneit. In Würzburg waren sogar 17 Zentimeter Schnee gefallen, ein Rekord für den Monat April.

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