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Bayerische, sächsische und tschechische Städte ziehen bei der Elektrifizierung an einem Strang

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Städtenetz fordert schnelle Elektrifizierung

Bayerische und sächsische Städte fordern gemeinsam die Modernisierung des Bahnnetzes in der Region. Die Franken-Sachsen-Magistrale von Nürnberg nach Dresden und auch die Linie nach Prag müssten so schnell wie möglich komplett elektrifiziert werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Städte Bayreuth, Marktredwitz und Hof auf bayerischer sowie Chemnitz, Plauen und Zwickau auf sächsischer Seite wollen sich bei der Elektrifizierung der Bahnstrecke südlich von Hof nicht länger vertrösten lassen. Sie haben heute bei einer gemeinsamen Sitzung in Hof von der neuen Bundesregierung einen konkreten Zeitplan gefordert.

Unterstützung aus Tschechien

Und um dieser langjährigen Forderung Nachdruck zu verleihen, hat sich das Bayerisch-Sächsische Städtenetz Unterstützung von Politikern aus der tschechischen Region Eger-Karlsbad geholt. "Im europäischen Schienennetz klafft an der zentralen Nahtstelle von Ost und West bald 30 Jahre nach den Grenzöffnungen noch immer eine gravierende Lücke", so die grenzüberschreitende Kritik.

Franken-Sachsen-Magistrale auf dem Abstellgleis?

Auf tschechischer Seite werde mit der Eröffnung eines acht Kilometer langen Tunnels bei Pilsen in diesem Jahr ein Meilenstein erreicht, während in Bayern die Arbeiten an der Franken-Sachsen-Magistrale immer noch nicht begonnen hätten. Stattdessen sei mit der Trasse weiter südlich in Furth im Wald ein weiteres bayerisch-tschechisches Schienenprojekt im Bundesverkehrswegeplan nach oben gestuft worden. Dadurch werde aber die Elektrifizierung des Abschnitts Nürnberg–Marktredwitz gefährdet. Die Stadt Eger sowie der Bezirk Karlsbad gerieten ins Abseits, fürchten die Kommunen.

"Es ist daher in unserem beiderseitigen Interesse, dass die besondere europäische Zukunftsbedeutung von Nürnberg–Marktredwitz–Eger–Prag bekräftigt wird und der Ausbau entsprechend ungefährdet und vordringlich erfolgt." Bayerisch-sächsisches Städtenetz

Warten auf den neuen Bundesverkehrsminister

In verschiedenen Workshops wollen Vertreter der Städte in den nächsten Monaten weitere konkrete Vorschläge zum Güterverkehr, zum Ausbau der Bahn für den Tourismus und zur Verbesserung der Neigetechnik vorlegen. Wie Hofs Bürgermeister Eberhard Siller im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk sagte, hoffe das Städtenetz auf einen baldigen Abschluss der Koalitionsverhandlungen in Berlin – um dann beim neuen Bundesverkehrsminister auf den Zeitplan zu pochen.