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Die größte Optikmaschine am Technologie Campus in Teisnach (Lkr. Regen)

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Stadtrat von Viechtach lehnt Technologiecampus ab

Stadtrat von Viechtach lehnt Technologiecampus ab

Es ist das Aus für den Technologiecampus in Viechtach (Lkr. Regen): Der Stadtrat hat am Abend abgelehnt, eine Immobilie zu verkaufen. Nur durch dieses Geld hätte die Stadt ihren Eigenanteil am Bau des Campus stemmen können.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Abgestimmt wurde nicht direkt zum Campus, sondern zu einem wichtigen Baustein für die Finanzierung des Eigenanteils. Der liegt nach Schätzungen der Stadt zwischen sechseinhalb und sieben Millionen Euro. Um diese Summe einzutreiben, wollte die Stadt unter anderem den Gewerbepark, eine gut vermietete Immobilie, verkaufen. Das wurde mit zwölf zu sieben Stimmen abgelehnt. Das bedeutet das Aus für den Campus.

Auch Landratsamt war skeptisch

Seit Monaten war ergebnislos hin- und her diskutiert worden. Bürgermeister Franz Wittmann (CSU) sagte nach der Entscheidung, er bedauere das Aus. Es sei eine vertane Chance für Viechtach. Er und seine CSU-Fraktion sind der Meinung, die Stadt hätte sich den Technologiecampus durchaus leisten können. Auch die Rechtsaufsicht am Landratsamt Regen hatte Bedenken gegen den Finanzplan der Stadt geäußert und darauf hingewiesen, dass Viechtach am Ende die Steuern erhöhen oder andere Projekte verschieben müsse.

In der Mehrheit waren letztlich aber die Campus-Gegner. Sie fanden, Viechtach überhebe sich mit den Kosten und habe letztlich zu wenig davon, weil der Campus keine Studenten in der Region hielte und auch nur rund ein Dutzend Arbeitsplätze geschafft werden würde. 

Erst Jubel, dann Kritik

Viechtach hatte sich seit Jahren um einen Technologiecampus, eine Außenstelle der Technischen Hochschule Deggendorf, wie es sie zum Beispiel schon in Cham, Teisnach oder Freyung gibt, beworben. Doch die Bewerbung blieb lange Zeit ohne Erfolg. Im Mai dieses Jahres kündigte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) dann überraschend an, dass Viechtach den Zuschlag bekommt. Das wurde zunächst bejubelt, in den vergangenen Monaten aber umstritten diskutiert.

Das Modell Hochschulstandort in der Region

Wie bei allen Technologiecampi üblich, muss die jeweilige Kommune die nötige Immobilie dafür bauen oder zur Verfügung stellen - und zwar fünf Jahre mietfrei mit allen Nebenkosten. Der Freistaat Bayern übernimmt in den ersten fünf Jahren die Kosten für Personal und Einrichtung. Danach wird geprüft, ob der Campus genügend Forschungsaufträge hat, um weiter zu laufen. Die Campi gelten als Chance für den ländlichen Raum.