Nicht nur auf den oberbayerischen Seen ist der Gang aufs Eis in diesen Tagen sehr gefährlich. Feuerwehr, Polizei, DLRG und Stadtverwaltung warnen eindringlich: Die Eisflächen in und um München sind noch nicht tragfähig. Auf der Seite der Stadt München finden sich immer noch Bildergalerien und Artikel über den Winterspaß am Schlosskanal. Doch aktuell auch eine Warnung: Das Betreten der Eisfläche ist lebensgefährlich. Während andere Jahre der Schlitterclub Eislauf veranstaltet hat und am Kanal Schlittschuhe zu leihen waren und außerdem Glühwein und Würstel verkauft worden sind, ist dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie alles anders. Trotzdem gehen immer wieder Menschen aufs Eis.
Die Polizei war unter der Woche am Kanal und hat mit Lautsprecherdurchsagen Ausflügler gewarnt, das Eis zu betreten. "Bitte verlassen sie das Eis! Jeden Winter brechen Kinder und Erwachsene auf noch nicht tragfähigen Eisflächen ein. Im kalten Wasser kann sich ein Mensch in der Regel nur etwa drei Minuten über Wasser halten, so die Feuerwehr, die immer wieder Rettungsübungen abhält.
Eisschicht sollte 15 Zentimeter sein für gefahrloses Betreten
"Achten Sie auf Verbotsschilder und beachten Sie die Warnungen in den Medien", mahnt die Münchner Berufsfeuerwehr. Die Stärke der Eisschicht müsse mindestens 15 Zentimeter betragen. Zur besonderen Vorsicht mahnen Feuerwehr und Wasserwacht in der Nähe von Brückenpfeilern, Schilf und ähnlichen Objekten, die das Eis durchbrechen. Dort ist das Eis nämlich besonders dünn und brüchig.
Beinahe menschenleer der Schlosskanal in Nymphenburg am Samstagvormittag.
Die Behörden befürchten, dass sobald die Sonne stärker rauskommt, mehr Menschen auf das Eis gehen wollen. Aber: Tauwetter - wie heute erwartet - kann die Tragfähigkeit des Eises schnell beeinträchtigen. Sportler sollten nicht auf die Eisflächen fließender Gewässer gehen, warnt die Feuerwehr. Wasserflecken und Verfärbungen könnten Hinweise auf brüchige Stellen sein.
Im Notfall: Liegend retten, Leiter oder Brett benutzen
Ist ein Mensch eingebrochen, gilt es sofort den Notruf zu alarmieren: 112 - die Nummer von Feuerwehr und Rettung. Einem Eingebrochenen soll man sich möglichst liegend nähern, so dass man eine möglichst große Auflagefläche hat. Die Feuerwehr rät, möglichst ein Brett oder eine Leiter zu benutzen, auch Kleidungsstücke, Stangen oder ein Abschleppseil können nützen. An vielen Gewässern steht Rettungsgerät zur Verfügung, wie Ringe und Leitern.
Tipps für richtiges Verhalten auf natürlichen Eisflächen
"Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!