Erlangen löst die Städtepartnerschaft mit der russischen Stadt Wladimir nicht auf.
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Erlangen löst die Städtepartnerschaft mit der russischen Stadt Wladimir nicht auf.

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Stadt Erlangen behält Partnerschaft mit Wladimir bei

Erlangen löst die Städtepartnerschaft mit der russischen Stadt Wladimir nicht auf. Ein Antrag der FDP scheiterte im Stadtrat. Kontakte zu offiziellen SteIlen sollen aber auf ein Minimum beschränkt werden.

Die Stadt Erlangen lässt die Partnerschaft mit ihrer russischen Partnerstadt Wladimir nicht ruhen. Die FDP ist am Donnerstagabend (31.03.2022) mit einem entsprechenden Antrag im Stadtrat gescheitert. Die Stadträte verabschiedeten nach dieser Abstimmung mit großer Mehrheit eine Resolution, wie die Partnerschaft mit der russischen Stadt im Zeichen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine künftig weitergeführt werden könne.

"Den Menschen die Hand reichen"

Im Mittelpunkt sollen dabei die Kontakte von Bürgern aus beiden Städten stehen. Die Stadt Erlangen würden derzeit viele Nachrichten von Menschen aus Wladimir erreichen, die sich vom Krieg distanzieren, sagte Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik (SPD). "Wir wollen diesen Menschen weiterhin die Hand reichen und sie nicht alleine lassen", so Janik.

Für den Erhalt der Partnerschaft sei jedoch nach seinen Worten ein Minimum an Kontakten zu offiziellen Stellen notwendig. Nicht vorstellbar seien jedoch "Treffen mit Amtskette und Bruderkuss", sagte Janik. Die offiziellen Kontakte seien schon seit Jahren nahezu auf dem Nullpunkt.

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Kerzen und Blumen liegen unter dem Denkmal der Städtepartnerschaft Erlangen - Wladimir.

Planung für Partnerschaftsjubiläum wird auf Eis gelegt

In der Resolution beschlossen die Stadträte auch, alle Planungen für das 40-jährige Partnerschaftsjubiläum im kommenden Jahr einzustellen. In der Debatte hatte FDP-Stadtrat Lars Kittel zuvor dafür plädiert, die Partnerschaft auf offizieller Ebene komplett ruhen zu lassen. Die Menschen in der Ukraine würden das Festhalten an der Partnerschaft mit einer russischen Stadt als "unfreundlichen Akt" verstehen.

Wenn es sowieso schon keine offiziellen Kontakte mehr gebe, dann sei es doch kein Problem, die Partnerschaft ruhen zu lassen, sagte Kittel. Doch die Mehrheit der Stadträte sah das anders. Die Stadt Erlangen dürfe jetzt nicht alle Brücken nach Wladimir abbrechen. Die Partnerschaft wird auf Erlanger Seite vor allem über den Freundeskreis Wladimir aufrechterhalten, der sich als Bürgerinitiative zur Förderung der Partnerschaft versteht.

Erlangen behält Partnerschaft mit Wladimir bei
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Städtepartnerschaft von Erlangen mit russischer Stadt Wladimir: Einige wollen sie ruhen lassen, andere demonstrieren für den weiteren Austausch.

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