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Staatsanwalt: OEZ-Amoklauf nicht nur rassistisch motiviert

Münchens Leitender Oberstaatsanwalt Hans Kornprobst hat davor gewarnt, den Amoklauf vom Olympia-Einkaufszentrum im Juli 2016 ausschließlich als rechtsextrem motiviert einzustufen. Das sei eine ganz grobe Vereinfachung des Geschehens.

Über dieses Thema berichtet: Bayern am .

Vielmehr kämen mehrere Ursachen in Betracht - wie psychische Erkrankungen, Mobbing und eben auch die rechtsradikalen Ansichten. Die Psyche eines Toten könne aber nicht bis in jeden Winkel aufgeklärt werden, so Kornprobst gegenüber der Deutschen Presseagentur. Das habe die Staatsanwaltschaft längst dargelegt. "Wenn sich also jemand hinstellt und sagt, Überraschung, der war Rassist, dann kann ich das nicht nachvollziehen - wir haben nie etwas anderes behauptet", sagte Kornprobst. Diese Tat einfach in eine Schublade stecken zu wollen, sei eine ganz grobe Vereinfachung des Geschehens.

Rechtsterroristische Tat oder Amoklauf?

Die Stadt München hatte auf einen Stadtratsantrag hin ein Gutachten in Auftrag gegeben, das am Freitag (06.10.2017) vorgestellt werden soll. Einer der beauftragten Experten spricht laut SZ und WDR von einer rechtsterroristischen Tat und damit nicht mehr von einem Amoklauf. Oberstaatsanwalt Hans Kornprobst sagte zu dieser ausschließlichen Festlegung heute klar: "Ich glaube, das würde der Tat nicht gerecht werden".