Die Tankstellen in Niederbayern und der Oberpfalz sind auf die sogenannte Spritpreisbremse vorbereitet, die heute in Kraft tritt. Bundesweit wird bei Benzin und Diesel die Spritsteuer gesenkt. Einen deutlich günstigeren Literpreis erwarten die Befragten aber nicht überall. Das hat eine stichprobenartige BR-Umfrage ergeben.
Benzinpreis wird wohl nicht sofort günstiger werden
Die Firma Maier-Korduletsch aus Vilshofen im Kreis Passau betreibt 42 Tankstellen in Ostbayern. Chef Lorenz Maier ist nicht der Meinung, dass der Preis überall gleich um mehrere Cent günstiger wird. Das liege mitunter daran, dass viele Tankstellen ja noch den "teureren" Sprit in ihren Säulen haben, den sie zu einem höheren Steuersatz gekauft haben. Erst jetzt würden dann vermutlich einige Spediteure an den Raffinerien den günstigeren Sprit erwerben. Die Folge: Die Nachfrage könnte steigen und so auch die Wartezeiten, so Maier zum BR.
Es brauche Zeit, die Steuersenkung deutlich zu bemerken. Dennoch werden einige Wettbewerber wohl zeitig niedrige Preise anbieten. Für den Fall eines Runs auf die Zapfsäulen habe man die Bestände in den letzten Tagen vorsorglich etwas erhöht, so Maier. Er rät den Autofahrerinnen und Autofahrern, gegen Ende der Woche zu tanken.
Tankstellenbetreiber rechnet über Pfingsten mit Engpässen
Der Mit-Inhaber der Lanzinger GmbH und Co. KG aus Regensburg, Christian Lanzinger, rechnet hingegen möglicherweise mit Engpässen. Da es in den Raffinerien vereinzelt zu Revisionen komme, könne es über Pfingsten durchaus sein, dass die ein oder andere Tankstelle leer dastehe, so Lanzinger. Die Wartezeit pro Lkw-Fahrt könne teilweise bis zu drei Stunden betragen aufgrund des Engpasses. Dennoch sei derzeit für ausreichend Vorrat gesorgt. Bei Tankenden in Regensburg verzeichne man seit ein paar Tagen einen deutlichen Rückgang der Tanksumme. "Häufig bezahlen die Leute nur noch mit Fünf- oder maximal Zehn-Euro-Scheinen. Man hat schon gemerkt, dass einige Kunden auf morgen hoffen und heute verhalten tanken", so Lanzinger am Dienstag.
Gleiches zeigt sich an der Landshuter Tankstelle "Total Energies". Auch Tankwartin Anna Probe erzählt im BR-Interview, dass in den vergangenen Tagen die Kunden häufig weniger tankten - vorwiegend für zehn und 20 Euro, um "gerade noch zur Arbeit zu kommen".

Autofahrer können trotz der Steuersenkung ab 1. Juni nicht überall gleich mit niedrigeren Spritpreisen rechnen.
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