Sponsoren sollen Nürnberger Volksbad-Turm wieder errichten
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Stadt Nürnberg sucht Sponsoren für Volksbad-Turm: Projektleiter Joachim Lächele, OB Marcus König (CSU) und Bürgermeister Christian Vogel (SPD)

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Sponsoren für Turm des Nürnberger Volksbads gesucht

Das Nürnberger Volksbad hatte ursprünglich mal einen Turm – damit der rekonstruiert werden kann, plant die Stadt eine ungewöhnliche Aktion: Über die Internetseite "treibsaufdiespitze.de" will sie Sponsoren-Gelder sammeln, die das Bauwerk finanzieren.

Mit Hilfe von Sponsoren will die Stadt Nürnberg den historischen Volksbad-Turm wieder errichten. Diese Idee haben Oberbürgermeister Marcus König (CSU) und Bürgermeister Christian Vogel (SPD) am Dienstag vorgestellt. Die Kosten belaufen sich nach Schätzungen eines von der Stadt beauftragten Architekturbüros auf etwa 1,7 Millionen Euro. Spendenquittungen gibt es für die Sponsoren zwar nicht, aber dafür bietet die Stadt Sachspenden wie spezielles Bier an.

"I-Tüpfelchen für das neue Volksbad"

Der Turm würde das Volksbad "komplett machen", sagte Oberbürgermeister König und appellierte an die Großzügigkeit der Bevölkerung, für die, wie er sagte, das Volksbad ein "Herzensanliegen" sei. Die Stadt Nürnberg könnte nach ersten Prüfungen den ehemaligen Turm des Volksbads in seiner ursprünglichen Form wieder errichten, "sofern aus Bürgerschaft und Unternehmen ausreichend finanzielle Unterstützung erfolgt", heißt es in einer Mitteilung der Stadt. "Der weithin sichtbare Turm wäre natürlich das i-Tüpfelchen für das neue Volksbad", meint auch Bürgermeister Christian Vogel, der zugleich Erster Werkleiter des städtischen Eigenbetriebs NürnbergBad ist.

"Treib's auf die Spitze" – Sponsoring-Aktion

Für die Sponsoring-Aktion haben sich die Verantwortlichen die Internetseite "treibsaufdiespitze.de" ausgedacht, auf der die Spenden eingehen sollen. Die Webseite soll am Freitag (10.03.23) online gehen. Dann soll es unter anderem möglich sein, Patenschaften für einzelne Teile des Turms wie ein Fenster oder eine Turmuhr zu übernehmen. Aber auch kleine Spenden seien willkommen, so die Verantwortlichen. Spendenquittungen können laut Stadt nicht ausgegeben werden, Spender bekämen dafür andere Gegenleistungen. Auch für kleinere Beträge gebe es ein Dankeschön wie eine grafisch gestaltete Unterstützerkarte oder das "Gostenhofer Turm-Bier" einer lokalen Brauerei, heißt es.

Mindestens eine Million Euro sollen gesammelt werden

Vogel hofft, dass durch die Aktion, die vom 10. März bis 30. Juni laufen soll, mindestens eine Million Euro zusammenkommen. Und er stellt fest: "Außer der Bürgerschaft würde die Regierung von Mittelfranken dankenswerterweise die Baumaßnahme mit einer Förderung unterstützen. Klar ist, dass die Stadt Nürnberg in ihrer angespannten Haushaltslage den Turm nicht finanzieren kann." Ende Juni wisse man dann, ob der Turm Realität werden könne. Falls ja, soll noch im Sommer mit dem Bau begonnen werden.

Turm mit multifunktionalen Räumen für Stadtteil-Feste

Laut Volksbad-Projektleiter Joachim Lächele wäre der Turm nicht nur äußerlich beeindruckend "Im Turm wird ein multifunktionaler Tagungs- und Veranstaltungsraum entstehen, der für Stadtteiltreffen oder besondere Feiern genutzt werden kann", so Lächele. Ursprünglich beherbergte der Turm bei der Eröffnung des Volksbads 1914 zwei Wassertanks und wurde zu einem Wahrzeichen des Quartiers am Plärrer. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zerstört und später nur der Rumpf wieder instandgesetzt.

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