Ein Mann kommt mit zwei Tellern in ein Wohnzimmern, auf dem Sofa sitzen seine Söhne.
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Tobias Köppe ist glücklich: Mit einer Spendenaktion hat er genug Geld für eine spezielle Augen-OP zusammen. Die Operation in Kuba ist umstritten.

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Spendenaktion erfolgreich: Familienvater hat Augen-OP gebucht

Tobias Köppe ist überglücklich: Mit einer Spendenaktion hat der alleinerziehende Familienvater genug Geld für eine spezielle Augen-OP zusammenbekommen. Ohne diese droht er zu erblinden. Die Behandlung in Kuba soll nun sein Augenlicht retten.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Die Krankheit ist tückisch und unberechenbar. Bei Tobias Köppe aus Herzogenaurach sterben Sehzellen schubweise ab. Retinitis Pigmentosa heißt dieser Gendefekt. "Ich sehe wie im Tunnelblick, ich muss mich immer drehen, um zum Beispiel meine Kinder zu fokussieren", berichtet er. Seine beiden Söhne sind auch der Grund, warum er um sein Augenlicht kämpft. Seine größte Angst sei, dass er blind werde "und ich meine Kinder nicht mehr aufwachsen sehe", so Tobias Köppe. Fünf Jahre alt sind die Zwillinge gerade.

  • Zum Artikel: Familienvater droht zu erblinden: OP in Kuba als letzte Hoffnung

Operation in Kuba ist letzte Hoffnung

Im Mai hat er in den sozialen Medien eine Spendenaktion gestartet. Denn die Operation in Kuba ist umstritten, auch bei Fachverbänden, die Krankenkasse übernimmt die Kosten nicht. Doch Tobias Köppe hofft auf diese spezielle Behandlung. "Ich habe nichts zu verlieren. Ohne OP werde ich auf alle Fälle blind." Wann das genau sein wird, kann keiner vorhersagen, denn die Krankheit verläuft in unregelmäßigen Schüben.

Medien berichten

Mehrere Medien wurden auf den Herzogenauracher aufmerksam. Auch BR24 berichtete über das Schicksal des 33-jährigen. In den vergangenen Tagen gingen noch einmal mehrere Spenden ein. "Ich bin total überwältigt, dass mir Menschen, die ich gar nicht persönlich kenne, solch ein Geschenk machen", schwärmt der Familienvater.

"Kuba-Therapie" gilt in Deutschland als umstritten

In Deutschland gilt die "Kuba-Therapie" als umstritten: Die Selbsthilfevereinigung Pro Retina Deutschland e.V. rät von der Therapie ab, der Verband deutscher Augenärzte und die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft warnen in einer Stellungnahme vor fehlenden Studien zur Wirksamkeit.

Große Freude – aber auch Angst

Jetzt geht alles sehr schnell. Der Flug ist schon gebucht, am 3. Oktober geht es für Tobias Köppe in Richtung Kuba. Drei Wochen ist er dann in der Spezialklinik, mit diversen Voruntersuchungen, der mehrstündigen Operation und einigen Nachbehandlungen. "Ich freu mich total, aber ich habe auch ein wenig Angst vor dem Eingriff", gesteht Köppe.

Flug und Klinikaufenthalt schon gebucht

Seinen zahlreichen Spendern ist er jetzt schon unendlich dankbar. "Es kamen erst fünf Euro, dann mal 250 und am Ende dann die 5.000 Euro. Ich bin total geplättet", sagt Tobias Köppe. Auf Instagram hat er sich schon bedankt. In den nächsten Tagen geht seine Website online. Die richtet er ein, um seinen weiteren Weg zu dokumentieren – damit die vielen Spenderinnen und Spender sehen, wofür sie ihr Geld hergegeben haben.

Wenn der 33-Jährige operiert wird, sind seine beiden Söhne bei der Oma. Sie drücken ihm die Daumen – und hoffen, so wie der Papa, dass er bald wieder zurückkommt. Und die Operation den gewünschten Erfolg bringt – dass die Sehfähigkeit ihres Vaters möglichst lange so erhalten bleibt, wie sie jetzt noch ist.

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