Langlaufwettbewerb bei den Special Olympics Bayern: In Lenggries in der ehemaligen Kaserne geht es auf einen Rundkurs für die Teilnehmer.
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Langlaufwettbewerb bei den Special Olympics Bayern: In Lenggries in der ehemaligen Kaserne geht es auf einen Rundkurs für die Teilnehmer.

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Special Olympics Bayern - Fest der Inklusion

Das olympische Feuer in Bad Tölz ist erloschen. Doch es bleiben: Emotionen, Gänsehautmomente und viel Sympathie für Menschen mit geistigem Handicap. Denn es geht nicht nur um Gold, Silber und Bronze, sondern um den olympischen Gedanken.

"Dabei sein ist alles", das spürte man überall, ob auf dem Langlaufrundkurs in der ehemaligen Kaserne in Lenggries, beim Eiskunstlauf im Eisstadion in Bad Tölz oder bei den Alpinwettbewerben am Streidlhang am Brauneck. 620 Athleten hatten in zehn Sportarten bei den Special Olympics ihr Bestes gegeben. Die meisten Teilnehmer kamen aus Deutschland und vor allem aus Bayern. Aber auch andere Bundesländer waren vertreten - und sogar Delegationen von Sportlern aus Finnland, Lettland, der Schweiz, Österreich und Italien. Für viele war die Platzierung nebensächlich, viel wichtiger für die Athleten mit geistigem Handicap war die Stimmung und auch die Wertschätzung.

Gelebte Inklusion im Isarwinkel

Über 300 freiwillige Helfer haben durch ihr Engagement ein Fest der Inklusion geschaffen. Schon vor zwei Jahren starteten die Vorbereitungen für die Wettbewerbe. Der schneearme Winter hätte den Organisatoren beinahe einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sobald es von den Temperaturen her möglich war, liefen die Schneekanonen für die alpinen Wettbewerbe am Streidllift in Lenggries wieder an. Der Präsident der Special Olympics Bayern Erwin Horak war erleichtert, dass das umfangreiche Programm mit wenigen Einschränkungen über die Bühne gehen konnte.

Bildrechte: Carina Pilz, Special Olympics Bayern 2023

Bewegende Momente zum Abschluss der Special Olympics in Bad Tölz.

Unermüdlicher Einsatz macht Special Olympics möglich

Der Skiclub Lenggries organisierte mit seinen Leuten die alpinen Rennen am Streidllift und den Langlaufrundkurs in der ehemaligen Kaserne in Lenggries. Viele Ehrenamtlichen der Sportvereine in Bad Tölz unterstützten bei den Wettbewerben in der Eishalle, in der Dreifachturnhalle und in der DAV-Kletterhalle. Nicht zu vergessen die "Eisratzn", die in der Halle in Schaftlach das Stockschießen organisierten. Staatsminister Joachim Herrmann dankte bei der Abschlussfeier für den Einsatz aller Beteiligten.

Momente, die in Erinnerung bleiben

Vier Tage lang waren es sehr spezielle Winterspiele. Nicht das Siegen stand im Vordergrund, sondern das Dabeisein. Ehrliche Freude war überall zu spüren, egal ob beim Floorball oder in der Kletterhalle. Teilnehmer, Betreuer, Zuschauer - alle schwärmten von der besonderen Atmosphäre.

Claudia Reischek, eine der Betreuerinnen der Lebenshilfe Traunstein erklärt, dass es den meisten nicht um den Wettkampf gegeneinander geht, sondern um den Wettbewerb miteinander. Jasmin und Michaela, zwei Teilnehmerinnen beim Langlauf, können das nur bestätigen. Es sei einfach ein super schönes Gefühl gewesen, über die Ziellinie zu laufen, alle hätten dabei gejubelt, so die beiden. Zeiten und letztlich auch Medaillen spielten für sie eher eine untergeordnete Rolle. Auch Erwin Horak, der Präsident der Special Olympics, liebt diese besondere Atmosphäre, bei der Abschlussfeier sprach er von einer unvergesslichen Wintersportwoche und lobte das Event als Paradebeispiel für Teilhabe und Inklusion.

Bildrechte: Martin Breitkopf

Dabei sein ist alles bei den Special Olympics Bayern.

Austragungsort der Sommerspiele 2025 ist Erlangen

Die Fahne der Special Olympics wurde zum Abschluss an eine Delegation aus Erlangen übergeben. Im Sommer 2025 wird sie in Mittelfranken zur Eröffnung der Landesspiele wehen. Denn es gibt nicht nur Winterspiele wie in Bad Tölz, sondern auch Sommerspiele.

1968 wurden die Special Olympics World Games von Eunice Kennedy-Shriver, der Schwester von US-Präsident John F. Kennedy, ins Leben gerufen. Mittlerweile ist es die größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Mehr als fünf Millionen Athleten aus 190 Ländern gehören nun zur schon zur Sportbewegung. Allein in Bayern engagieren sich rund 250 Einrichtungen der Behindertenhilfe (Schulen, Werkstätten, Wohnheime), aber auch Sportvereine und Einzelpersonen.

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