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SPD will Elektromobilität in Schweinfurt forcieren

SPD will Elektromobilität in Schweinfurt forcieren

Der Schweinfurter Stadtrat berät über seinen Haushalt für das Jahr 2018. Die ortsansässige SPD legt ihren Fokus dabei unter anderem auf das Thema Elektromobilität: Sie fordert 150 zusätzliche Ladestationen für Elektroautos. Von Norbert Steiche

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Die SPD in Schweinfurt hat große Ziele. Sie will, dass die Industriestadt zur "Hauptstadt für Elektromobilität" wird. Dadurch erhofft sich die Stadtratsfraktion, Arbeitsplätze in der Automobilzulieferindustrie zu halten. Schließlich sei zu erwarten, dass Hersteller zukünftig vermehrt auf Elektroautos umstellen, erklärt Ralf Hofmann, Fraktionsvorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion: "Unsere Zielvorstellung ist es, dass wir in Kooperation mit der Industrie in Schweinfurt eine Art Modellstadt werden, wohin Kunden aus der ganzen Welt kommen können und die Industrie sagen kann: 'Unsere Produkte funktionieren so und so.' Wenn wir Antriebsmodule in Schweinfurt herstellen, dann müssen die in Schweinfurt auch auf die Straße gebracht werden."

Schweinfurt bereits vorreitend

Bereits 25 Ladestationen für Elektroautos hat der Umweltausschuss des Schweinfurter Stadtrats gerade genehmigt. Damit ist Schweinfurt Vorreiter in Unterfranken. Sechs Mal so viele Ladestationen möchte die SPD innerhalb von drei Jahren zusätzlich realisieren. Jan von Lackum, Ordnungsreferent der Stadt Schweinfurt, hält den Vorstoß in diesem Umfang nur für schwer umsetzbar. "Die Zahl von 150 halte ich für höchst unrealistisch. Erstens muss man sehen, dass dafür auch Raum geschaffen werden muss. Es fallen also in der Regel öffentliche, frei verfügbare Parkplätze weg. Die Zahl 150 Ladesäulen heißt meistens 300 Ladepunkte, also 300 Parkplätze, die dann belegt wären. Zum anderen haben wir derzeit überhaupt keinen Bedarf in dieser Größenordnung."

Elektrobusse und Fahrradstraße

Die SPD will auch eigene Fahrradstraßen ausweisen. Die ehemalige Heeresstraße zwischen dem Schweinfurter Westen bis Dittelbrunn wäre dafür ideal, sagt Ralf Hofmann. Und er will erreichen, dass die Stadtwerke Elektrobusse einsetzen, vielleicht sogar im Testbetrieb für Hersteller. "Wenn wir in Schweinfurt mit der Industrie einen Weg finden sollten, dass hier Praxistests passieren, dann haben alle Seiten was davon", so Hofmann. "Dann haben unsere Stadtwerke was davon, weil sie die entsprechenden Antriebsmodule geliefert bekommen, und die Industrie hat etwas davon, weil sie zeigen kann, dass es in der Praxis funktioniert."

Ordnungsreferent Jan von Lackum ist dahingehend skeptisch. Er verweist auf die Probleme, die Elektrobusse derzeit noch mit sich bringen. So seien deren Investitionskosten immens hoch.