In Kitzingen entsteht eines von bundesweit acht Kabellagern für den Bau von SuedLink.
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In Kitzingen entsteht eines von bundesweit acht Kabellagern für den Bau von SuedLink.

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Spatenstich: Kitzingen wird Drehscheibe für SuedLink-Bau

Eines von acht Kabellagern für das bundesweite Energie-Großprojekt SuedLink entsteht in Kitzingen. Heute war Spatenstich. Ab 2024/25 sollen von hier aus Franken und Teile von Baden-Württemberg mit Kabeln für den Bau versorgt werden.

Die unterfränkische Stadt Kitzingen wird zu einer Drehscheibe für den Bau der Stromtrasse SuedLink. Am Freitag fand im Gewerbepark ConneKT in Kitzingen der Spatenstich statt. Dort entsteht nun ein Kabellager, für das TransnetBW vier Millionen Euro investiert.

Das Kabellager soll schon im Sommer fertig gebaut sein, bis Jahresende werden die ersten Erdkabel angeliefert. Kitzingen wird beim Bau von SuedLink eines von bundesweit acht Kabellagern sein. Jedes Lager deckt einen Radius von bis zu 100 Kilometern ab. Das heißt, Kitzingen ist von Mellrichstadt in der Rhön bis nach Baden-Württemberg hinein die logistische Drehscheibe.

SuedLink soll 2028 in Betrieb gehen

Zum Zeitplan sagt Chris Göpfert, Sprecher von TransnetBW, dass in Unterfranken mit dem Bau von SuedLink zum Jahreswechsel 2024/25 begonnen werden soll. Ende 2028 soll SuedLink in Betrieb gehen. Die Trasse führt durch Unterfranken. Ein Erdkabel endet in Bergrheinfeld bei Schweinfurt, das zweite verläuft weiter bis nach Großgartach in Baden-Württemberg.

Die 700 Kilometer lange Höchstspannungs-Gleichstrom-Leitungen wird komplett in der Erde verlegt. SuedLink verläuft von Schleswig-Holstein bis Baden-Württemberg durch insgesamt sechs Bundesländer. So soll Strom, der im Norden etwa mit Windrädern erneuerbar erzeugt wurde, in den Süden des Landes transportiert werden.

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Karte zu geplanten Stromleitungen in Bayern

Widerstand gegen Stromtrassen

Die bayerische Regierung kämpfte in der Vergangenheit lange gegen den Bau der Stromtrassen durch den Freistaat. Vor allem die CSU mit dem ehemalige Ministerpräsident Horst Seehofer und dem damaligen Heimatminister und heutigen Ministerpräsident Markus Söder lehnten die Stromtrassen ab, wie Parteifreundin Ilse Aigner im August 2022 kritisch anmerkte. Dieser Widerstand habe bis heute Folgen für Bayern, äußerte sie damals. Heute, in Zeiten der Energiekrise fordert die CSU übrigens sogar eine Beschleunigung des Ausbaus.

Neben dem Widerstand aus der CSU waren und sind es nicht zuletzt auch Kommunen, Aktionsbündnisse und Grundeigentümer, die den Netzausbau bisher bremsten. Tatsächlich sollte etwa SuedLink eigentlich bereits 2022 fertiggestellt werden. Kurz vor Weihnachten 2022 gab es eine Einigung zwischen Landwirten und Netzbetreibern über Entschädigungen. Widerstand gegen das Projekt gibt es von Bürgerinitiativen aber weiterhin.

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