Am Montag (09.10.17) durchsuchten Zollfahnder 14 Wohn- und Geschäftsräume, darunter auch einige in Bayern. Sie nahmen insgesamt sieben Tatverdächtige fest, drei von ihnen sitzen in Untersuchungshaft. Darunter soll laut einem Bericht der Nürnberger Nachrichten auch der 41-jährige Lokalpolitiker Christian Pech sein. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth dürfe dies aber aus Datenschutzgründen nicht bestätigen. Auf seiner Webseite schreibt der stellvertretende Landrat, dass er im "Projektgeschäft der Photovoltaik" arbeitet und sich insbesondere um "die Errichtung von Photovoltaik-Freilandanlagen" kümmert.
Schein- und Briefkastenfirmen in Luxemburg und Hongkong
Insgesamt geht es um rund 30 Millionen Euro. Die Ermittler gehen davon aus, dass eine Nürnberger Firma die in China produzierten Solarmodule containerweise in die EU importiert hat, aber die Einhaltung des Mindesteinfuhrpreises lediglich vorgetäuscht hat. Die Zahlungsströme bei der Geschäftsabwicklung seien durch ein ausgeklügeltes System von Schein- und Briefkastenfirmen in Luxemburg und Hongkong verschleiert worden. Seit einigen Jahren erhebt die EU spezielle Zölle auf Solarmodule aus China, um Billigimporte zu verhindern. Diese soll die Firma umgangen haben.