"Die Lage ist mehr als ernst", sagte Söder auf der Landesversammlung der Jungen Union in Erlangen – und forderte mehr Glaubwürdigkeit und ein klareres Profil der Union insgesamt und speziell der CSU. "Wir hatten keinen Verlust an Ideen, wir hatten ein Stück Verlust an Glaubwürdigkeit", sagte Söder rückblickend. Es müsse wieder gelten: "Eine Partei, ein Wort." Er sei sich nicht sicher, ob alle in der CSU den Ernst der Lage erkannt hätten. Es müsse ein Ruck durch die CSU gehen, forderte Söder, der als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) gilt.
Söder lobte dabei einerseits den Unionskompromiss zur Zuwanderung, den die CDU- und die CSU-Spitze nach der Bundestagswahl gemeinsam geschnürt haben. Er fügte allerdings kritisch hinzu: "Ehrlicherweise hätten wir das schon vor einem Jahr genauso haben können." Auf die aktuelle Personaldebatte in der CSU ging Söder nicht direkt ein. Er bekräftigte, dass zunächst in Berlin sondiert und erst anschließend in der CSU geredet werde. Für jede vernünftige Lösung reiche er die Hand.