Im Ringen um die Nachfolge des bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chefs Horst Seehofer soll sich der Hauptanwärter Markus Söder zu einer Ämtertrennung bereit erklärt haben. Nach BR-Informationen würde der Finanzminister demnach auf den Parteivorsitz verzichten, wenn er Ministerpräsident werden kann.
Von Finanzminister Söder gab es zwar bisher keine Bestätigung, dass er zur Ämtertrennung bereit sei. Denkbar ist aber durchaus, dass Söder damit ein indirektes Signal an das Lager der Seehofer-Unterstützer senden will.
Wenn Markus Söder nur das Amt des Ministerpräsidenten anstreben sollte und zu einer Ämtertrennung bereit wäre, würde er auf diejenigen zugehen, die Söder nicht die ganze Macht überlassen wollen und damit auch auf Seehofer selbst.
Mögliche Lösung für neue Einigkeit in CSU
Es könnte eine Brücke sein, um beim möglicherweise entscheidenden Treffen von CSU Politikern am Samstag in einer Woche die Tür für eine gütliche Einigung der beiden Lager zu öffnen. Vor allem in der Landtagsfraktion würde man eine Ämtertrennung gut heißen.
Söder neuer Ministerpräsident - Seehofer bleibt Parteichef?
So hatten auch diese Woche mehrheitlich jüngere CSU Abgeordnete dafür geworben, dass Söder die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl und das Amt des Ministerpräsidenten übernehmen sollte. Horst Seehofer sollte dann aber weiter Parteichef bleiben und wenn möglich auch in der neuen Bundesregierung ein wichtiges Ministerium übernehmen.
Partei diskutiert über Ämtertrennung
Eine Ämtertrennung wird bei den Christsozialen schon länger diskutiert. Allerdings hatte es in der Vergangenheit bei dieser Konstellation öfter Abstimmungsprobleme zwischen Parteichef und Regierungschef gegeben. Ilse Aigner hatte sich schon vor Wochen grundsätzlich für eine Aufteilung der CSU Spitzenämter ausgesprochen. Eine personelle Präferenz hatte sie aber nicht erkennen lassen.
Gribl mahnt zur Zurückhaltung
Mit Blick auf die Medienberichte mahnte CSU-Vize Kurt Gribl eindringlich, jetzt keine weiteren Personaldiskussionen zu führen. Da habe er wenig Verständnis. Dem BR sagte er:
"Ich erlebe unseren Ministerpräsident in Berlin stark. Er führt mit großer Erfahrung und mit großem Wissenschatz die Verhandlungen für die CSU und ich glaube, da sollten wir jetzt auch nicht stören, weil das der CSU nur schaden würde."