Aktionswoche Lebensmittel retten
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Aktion Lebensmittel retten

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So setzen sich Lebensmittelretter gegen die Verschwendung ein

Jeder von uns verschwendet im Jahr etwa 65 Kilogramm Lebensmittel. Das sind gut 200 Euro für die Tonne. Deutschlandweit wird ein Drittel des gesamten Verbrauchs weggeworfen. Tipps, um das zu vermeiden, gibt es diese Woche im Allgäu.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Lebensmittelverschwendung und was man mit einfachen Mitteln dagegen tun kann: In Kempten vor der St. Ulrich-Kirche mixt Lebensmittelretter Yannick Burbrink von der Initiative Foodsharing einen Smoothie: Pfirsich, Ananas, Trauben, Stangensellerie, Johannisbeeren, Mango und Aprikosen kommen rein. Alles Obst und Gemüse, das nicht mehr ganz perfekt ist, bewahrt die Initiative vor dem Müll. Der Mixer ist auf ein Fahrrad montiert und wird von einer Art Dynamo angetrieben. Wer also einen Frucht-Drink genießen will, muss dafür kräftig in die Pedale treten.

Foodsharing-Initiative rettet Lebensmittel

Ein Drittel der für den menschlichen Verzehr produzierten Lebensmittel landet im Abfall, sagen die Initiatoren der Aktionswoche gegen Lebensmittelverschwendung. Allein in Bayern entspräche das zum Beispiel der Menge von 73.000 voll beladenen Lastwagen. Darunter ist so gut wie alles, weiß Manfred Bauerfeind von der Foodsharing-Initiative, die unverkäufliche und überproduzierte Lebensmittel rettet und kostenlos verteilt: "Von Backwaren über Obst, Gemüse, wir bekommen auch viel Quark von Großhändlern, Quark im 5-Kilo-Pack, Fisch, eingelegter Fisch. Halt alles, was so über ist."

Abfallwirtschaft will Lebensmittelmüll vermeiden

Das Engagement der Allgäuer Lebensmittelretter passt gut zum grenzüberschreitenden Projekt "Marlene". Der Zweckverband für Abfallwirtschaft in Kempten (ZAK) und die Abfallwirtschaft Tirol Mitte wollen damit ein Bewusstsein schaffen, wie Lebensmittelmüll vermieden werden kann, erklärt Wolfgang Kolenda vom ZAK. Bei Häppchen, die die Lebensmittelretter am Stand in Kempten schmieren und belegen oder eben einem Glas Frucht-Mixgetränk, kommt Kolenda mit Passanten ins Gespräch. Dabei gibt er Tipps, wie man zuhause Lebensmittel retten kann, etwa durch richtiger Lagern, gezieltes Einkaufen oder einfach, indem man sich einen Einkaufszettel schreibt und befolgt.

Netzwerke sollen Foodsharing unterstützen

Bei dem EU-geförderten Projekt mit Tirol geht es zudem auch um Austausch und Netzwerke bilden zwischen den Regionen. Erste neue Ideen und Ansatzpunkte sind schon entstanden, etwa im Tourismusbereich.

Foodsaver sparen Geld beim Essen

Am Infostand in Kempten kommen vor allem die Smoothies von Yannick richtig gut an. Der Student sagt, er selbst gebe kaum Geld für Lebensmittel aus: Er verwertet fast alles, was im Foodsharing landet. Vor allem Aufläufe kommen auf den Tisch, aber auch viele Smoothies.

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