Generell gilt: In unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden dürfen keine Feuerwerkskörper gezündet werden. Außerdem gibt es weitere örtliche Einschränkungen: So gilt in der Augsburger Innenstadt ein generelles Verbot von Feuerwerk und Pyrotechnik, selbst das bloße Mitführen von Feuerwerkskörpern ist untersagt.
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Polizei setzt auf mehr Präsenz in Augsburg
Ob dieses Verbot eingehalten wird, darauf will die Polizei in Augsburg verstärkt schauen. In der Silvesternacht setzt die Polizei generell mehr Kräfte als sonst ein. Man werde dabei auch von der Bereitschaftspolizei unterstützt, teilt die Einsatzzentrale Schwaben Nord mit.
Hintergrund des aufgestockten Personals seien die Erfahrungen aus anderen Großstädten wie Berlin und Köln, aber auch vergangene Vorfälle im Augsburger Reesepark mit Schlägereien und Streitereien zwischen Jugendgruppen oder Randalen in der Maximilianstraße. Man wolle im Falle eines möglichen größeren Einsatzes vorbereitet und handlungsfähig sein, denn schon das Silvestergeschehen alleine binde üblicherweise viele Einsatzkräfte. Auch im Raum Dillingen werde man dieses Silvester mehr Polizeipräsenz zeigen, teilt die Einsatzzentrale mit.
Feuerwerk und Böller können Fachwerkhäuser in Brand setzen
In Nördlingen und in Günzburg ist es verboten, in der Altstadt und am Rande der Altstadt Feuerwerk zu zünden. Denn dort stehen viele brandempfindliche und zum Teil denkmalgeschützte Gebäude - ein Brand könne da schnell zum Flächenbrand werden. Die Stadtverwaltungen fordern deswegen die Menschen zu gegenseitiger Rücksichtnahme und einem umsichtigen Umgang mit Feuerwerkskörpern auf.
Auch im Landkreis Dillingen sind die Menschen dazu aufgerufen, sich an die geltenden Regeln zu halten. Landrat Markus Müller (FW) bittet darum, mit Feuerwerkskörpern besonders umsichtig umzugehen. "Damit können Personen- und Sachschäden vermieden werden“, betont Müller.
Allgäu: Teilweise Verzicht auf Silvesterraketen
Verboten sind Feuerwerke seit Jahren auch in zahlreichen Innen- und Altstädten im Allgäu, beispielweise in Memmingen, Kaufbeuren und auf der Lindauer Insel. Dort überlegt man allerdings, ob man in den nächsten Jahren ein zentrales Feuerwerk am Hafen organisieren könnte, um die Zahl der vielen kleinen privaten zu reduzieren.
In Türkheim im Unterallgäu dagegen wird es richtig knallen: Das Rathaus plant ein großes Feuerwerk – der Jahresausklang wird ab dem späten Abend auf dem Schlossplatz gemeinsam gefeiert, heißt es in der Gemeinde.
Explizit auf Raketen und Knaller verzichtet wird bei der Silvesterfeier in Riezlern im Kleinwalsertal – aus Rücksicht auf Mensch, Tier und Natur gilt im gesamten Tal ein Feuerwerksverbot. Ähnlich handhaben es die Organisatoren der Silvester-Show in Oberstdorf. Gäste und Einheimische sollen auf Silvesterraketen verzichten – und sich eher an der Aktion "s’Allgäu schealed" beteiligen.
Kuhschellen statt Raketen
Die läuft schon zum mittlerweile dritten Mal in vielen Orten im Allgäu, dann greifen die Leute zu Kuhschellen und -glocken statt zu den Silvesterraketen – das neue Jahr wird mit Schellenradau begrüßt, nicht mit Pyrotechniklärm.
Bereits erste Unfälle mit Feuerwerksraketen
Nur am 31. Dezember und 1. Januar dürfen Raketen und Böller der Kategorie 2 gezündet werden, dennoch lassen manche Menschen es schon jetzt krachen - und das gefährlich. So hatte am Donnerstag in Kaufbeuren eine unbekannte Person einen Feuerwerkskörper auf einen Balkon geworfen. Laut Polizei landete die Rakete auf einer Schmutzfangmatte, die dadurch in Brand geriet. Der Bewohner bemerkten das Feuer rechtzeitig und konnten dieses selbst ablöschen.
Auch in Lindau zündete ein Mann am frühen Donnerstagnachmittag eine Feuerwerksrakete unsachgemäß und schoss sie flach über die Straße. Dort explodierte sie und beschädigte einen vorbeifahrenden Pkw nicht unerheblich, teilt die Polizei mit. Der Schaden liege bei fast 2.000 Euro.
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