"Siegtor in der Nachspielzeit" – was im Fußball möglich ist, geht auch beim Start ins Berufsleben. Deshalb haben unter anderem die Agentur für Arbeit in Nürnberg, die Industrie- und Handelskammer Mittelfranken (IHK) und die Handwerkskammer Mittelfranken (HWK) gemeinsam mit dem 1. FC Nürnberg potentielle Azubis zu zwei Aktionstagen im Pop-Up-Store in der Nürnberger Innenstadt eingeladen.
Club-Torwart Mathenia will Jugendliche motivieren
"Das Leben besteht immer aus harter Arbeit, man bekommt nichts geschenkt. Das ist im Sport so, aber das ist auch im normalen Arbeitsleben so. Man muss immer hart arbeiten um etwas zu erreichen und ich denke, das ist auch etwas, was ich weitergeben kann", sagte Club-Torwart Christian Mathenia am Rande einer Autogrammstunde vor dem Ausbildungs-Pop-Up-Store in der Nürnberger Innenstadt.
Einstieg in die Ausbildung weiter möglich
Auch wenn das Ausbildungsjahr bereits vor einigen Wochen begonnen hat, macht Matthias Braun von der Handwerkskammer Mittelfranken jungen Menschen Mut: Auch jetzt noch könne man in die Ausbildung einsteigen. Der Lernstoff lasse sich nachholen. "Das ist natürlich immer abhängig davon, wie schnell ich lerne. Aber grundsätzlich ist es machbar, und ich weiß, dass die Berufschullehrer individuell auf die Schüler eingehen und schauen wo die Defizite sind", so Braun. Außerdem gebe es die Möglichkeit einer assistierten Ausbildung für Azubis, die Probleme mit dem Lernen haben.
500 potentielle Azubis, 900 freie Stellen
Aktuell sind im Bereich der Arbeitsagentur Nürnberg noch etwa 500 junge Menschen, die entweder keinen Arbeitsplatz gefunden haben oder in einer Maßnahme der Arbeitsagentur sind, sagt Cansu Singh, die Pressesprecherin der Agentur für Arbeit Nürnberg. Auf der anderen Seite gebe es noch 900 freie Ausbildungsstellen. Neben dem demografischen Wandel spiele hier auch die Corona-Pandemie eine Rolle. Die Schülerinnen und Schüler hätten häufig keine Praktika zur Berufsorientierung absolvieren können und seien deshalb unsicher bei der Wahl eines geeigneten Ausbildungsplatzes. Auch Sing meint, dass ein Einstieg in eine Ausbildung noch bis November recht problemlos möglich ist.
FCN will Verantwortung gerecht werden
Der 1. FC Nürnberg unterstützt die Aktion "Siegtor in der Nachspielzeit" unter anderem durch die Autogrammstunde mit Christian Mathenia oder die Verteilung von Freikarten. Auf diese Weise wolle der Club seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden, sagt Hannes Orth, der Bereichsleiter "Corporate Social Responsibility" des FCN. "Wir wollen mehr sein als ein Fußballverein, der 90 Minuten lang Fußball spielt. Wir wollen unsere Kommunikation, unsere Reichweite und auch die Popularität unserer Spielerinnen und Spieler nutzen. So wollen wir unseren Beitrag leisten und darauf aufmerksam machen, dass es noch viele freie Stellen und Jugendliche ohne Stelle gibt", so Orth.
Pop-Up-Store in Nürnberg weiter geöffnet
Das Jobcenter, die Agentur für Arbeit und die IHK haben den Pop-Up-Store in Nürnberg im Juni eröffnet, um Bewerber und Arbeitgeber zusammenzubringen. Hier sind hunderte Stellenangebote an der Wand angeschlagen, Berufsberater sind vor Ort. Geöffnet hat der Ausbildungs-Pop-Up-Store in der Innenstadt (Josephsplatz 13) jeweils montags bis freitags von 10.00 bis 17.00 Uhr.
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