Gerettete an Bord der Sea-Eye 4
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Gerettete an Bord der Sea-Eye 4

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Sieben Nächte: Sea-Eye 4 wartet weiter auf sicheren Hafen

Das Rettungsschiff Sea-Eye 4 des Regensburger Hilfsvereins wartet mit 216 Geretteten an Bord seit Tagen auf einen sicheren Hafen. Sieben Menschen mussten bereits aus medizinischen Gründen von Bord evakuiert werden.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Auf dem deutschen Rettungsschiff Sea-Eye 4 warten nach sieben Nächten noch immer 216 Menschen auf die Zuweisung eines sicheren Hafens durch die italienischen Behörden. Nach Angaben der Regensburger Hilfsorganisation, die das Schiff betreibt, lehnt Malta "trotz unstrittiger Zuständigkeit" die Verantwortung ab, teilte Sea-Eye mit.

Malta lehnt Zuständigkeit für Geflüchtete ab

Das Schiff hatte Mitte Dezember 223 Menschen vor der Küste Maltas gerettet. Sieben Menschen wurden bereits aus medizinischen Gründen von der italienischen Küstenwache evakuiert. Die Schiffsführung habe Italien bereits zum vierten Mal um die Zuweisung eines sicheren Hafens gebeten. Die italienischen Behörden koordinieren die Anfrage, Malta lehnte eine Zuständigkeit ab.

Weitere Rettungsschiffe suchen sicheren Hafen

Auch die Rettungsschiffe "Geo Barents" der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen sucht nach einem sicheren Hafen. Die Crew des Schiffs habe am Donnerstagmorgen rund 80 Menschen von einem überfüllten Schlauchboot gerettet und an Bord geholt, teilte die Organisation Ärzte ohne Grenzen auf Twitter mit. Damit seinen nun annähernd 460 Menschen auf dem Schiff. Die "Geo Barents" wartete am Donnerstag auf die Zuweisung eines sicheren Hafens - ebenso wie die "Ocean Viking" von SOS Mediterranee.

Synode fordert Bundesregierung zur Hilfe auf

Unterdessen forderte die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Anna-Nicole Heinrich, die neue Bundesregierung zur Mitwirkung auf: "Auch heute noch müssen sich hochschwangere Frauen auf den Weg machen oder Familien sich mit ihren Kindern in Gefahr begeben, weil Flucht ihre letzte Hoffnung ist. Auch nach 2.000 Jahren ist immer noch kein Raum in der Herberge, die EU-Staaten weisen Schutzsuchende unbarmherzig ab und verweigern jede Hilfe", sagte Heinrich, die aus der Oberpfalz stammt, laut Mitteilung. Sie hoffe, dass die neue Bundesregierung alles dafür tue, dass die Geretteten spätestens Heiligabend an Land seien.

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