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Ärztin analysiert Röntgenbild einer Lunge

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Sieben Fälle von Tuberkulose an Münchner Flüchtlingsschule

An der Münchner SchlaU-Schule, einer mehrfach ausgezeichneten Ergänzungsschule für junge Flüchtlinge, hat es sieben Erkrankungsfälle von Tuberkulose gegeben. Das wurde am späten Abend dem Bayerischen Rundfunk bestätigt.

Zuerst hatte "Die Welt" online über die Fälle berichtet. Unter den sieben Erkrankten seien sechs Schüler und eine Lehrerin. Nur vier der sieben Fälle seien als ansteckungsfähig diagnostiziert, also Fälle von offener Tuberkulose, so die Geschäftsführerin des Trägerkeises Junge Flüchtlinge, Barbara Meyn, weiter. "Alle Betroffenen werden behandelt, eine Ansteckungsgefahr geht derzeit von keinem aus", versicherte Meyn.

Alle Schüler und Lehrer werden getestet

Bis zum kommenden Dienstag sollen alle knapp 300 Schüler sowie die rund 50 Lehrer der SchlaU-Schule auf Tuberkulose getestet sein, erklärte sie dem Bayerischen Rundfunk. Meyn betonte, dass einer wissenschaftlichen Untersuchung zufolge von jungen Flüchtlingen kein erhöhtes Infektionsrisiko ausgehe, da Flüchtlinge nach ihrer Ankunft in Deutschland einen Gesundheitscheck durchlaufen.

Erkrankung gut behandelbar

Tuberkulose wird ausgelöst durch Bakterien und ist medizinisch gut zu behandeln. Unbehandelt kann Tuberkulose tödlich verlaufen. Die Erkrankungszahlen für Tuberkulose sind in Deutschland gering, die Krankheit ist meldepflichtig. Von denen, die sich im Laufe ihres Lebens infizieren, bricht die Krankheit nur etwa bei jedem 10. aus.

Ihren Namen hat die Münchner SchlaU-Schule aus der Abkürzung "SchulAnalogerUnterricht". Das Integrations- und Bildungsprojekt gewann wiederholt Preise, unter anderem den Förderpreis "Münchner Lichtblicke", den Deutschen Schulpreis und zuletzt den Deutschen Engagementpreis 2016.