Dass ein Luchs in eine Fotofalle läuft, kommt selten vor. Dass zwei Luchse in eine Fotofalle laufen und zusammen abgelichtet werden, das kommt einem "Lottosechser" gleich, heißt es. Denn Luchse sind Einzelgänger. Sie durchstreifen ihr Revier gewöhnlich ohne Begleitung. Der Doppel-Schnappschuss im Fichtelgebirge ist dem Naturpark-Ranger Ronald Ledermüller gelungen, teilte das Landratsamt Wunsiedel am Montag mit.
Experten identifizierten die Luchse anhand ihrer Fleckenmuster
Das Foto zeigt, dass Luchsin "Julchen", die als verwaistes Tier im Bayerischen Wald gesundgepflegt und im Sommer im Fichtelgebirge ausgewildert wurde, Gesellschaft bekommen habe. Auf dem Foto ist ein männliches Tier mit abgebildet. Dieses ist im Frühjahr im Fichtelgebirge aufgetaucht und war im Juni 2020 im benachbarten Steinwald zur Welt gekommen. Der Luchs wurde auf den Namen "Finn" getauft. Anhand des Fleckenmusters konnten Luchsexperten die beiden abgelichteten Tiere eindeutig identifizieren.
"Finn" nähert sich laut Fotos "Julchen" immer mehr an
Der genetische Nachweis, dass es sich bei "Finn" tatsächlich um einen Kuder, also einen männlichen Luchs handelt, steht allerdings noch aus. Laut Naturpark-Ranger Ledermüller lässt sich über die Fotofallenbilder aber nachvollziehen, wie "Finn" sich "Julchen" immer mehr genähert habe. Ob "Julchen" und "Finn" Nachwuchs bekommen? "Da werden wir uns noch gedulden müssen", meint der Ranger.
In einem Jahr könnte aus dem "Date" eine "Love-Story" werden
Denn Luchse werden normalerweise erst im zweiten Lebensjahr geschlechtsreif. Mindestens ein Jahr werde es also noch dauern, "bis aus dem ersten Date eine echte Luchs-Lovestory werden kann.".
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