Seehofer will Kommunalpolitiker, Behördenvertreter und Sturm-Geschädigte treffen. Er wird sich zuerst mit den Landräten aus Passau und Freyung-Grafenau, Behördenvertretern sowie mit betroffenen Waldbauern und Landwirten austauschen. Dann geht es hinaus in betroffene Gemeinden, nach Thyrnau, Hauzenberg und Jandelsbrunn, wo der Orkan besonders stark gewütet hatte.
Aufarbeitung wird Jahre dauern
Mit dabei wird auch der Passauer Forstdirektor Hans Gaisbauer sein. Seehofer werde sehen, dass es lange dauern werde, bis diese Katastrophe aufgearbeitet sein werde, sagte er.
"Wir werden Jahre dazu brauchen, dass man wieder qualifizierten Wald darauf haben wird. Ich rechne mit bis zu eineinhalb Jahren, um die Schäden zu beseitigen. Und dann noch einmal ein paar Jahre, um wieder aufzuforsten." Forstdirektor Hans Gaisbauer
Sturm durch Niederbayern
Orkanartige Böen hatten die Region am 18. August verwüstet. Besonders in den Wäldern richtete der Sturm schwere Schäden an. Der Schaden dort wird auf bis zu 200 Millionen Euro beziffert.
Hallitzky: Keine Fichtenmonokulturen mehr
Laut dem Landesvorsitzenden der Grünen, Eike Hallitzky aus Neuburg am Inn (Lkr. Passau), müssten aus den Unwettern in Niederbayern die richtigen Lehren gezogen werden. Hallitzky lobte aber auch die Arbeit der Behörden und die vielen freiwilligen Helfer. Die Arbeit der Verantwortlichen im Landratsamt und sonstigen staatlichen Behörden bezeichnete Hallitzky als "hochprofessionell". Trotzdem dürfe nicht vergessen werden, dass - verursacht durch den globalen Temperaturanstieg - künftig immer häufiger Hochwasser oder Orkane drohten. Für die Wälder bedeute das, dass die Zeit der Fichtenmonokulturen endgültig vorbei sein müsse.
"Was der Sturm nicht umgemäht hat, wird in den nächsten Jahren der Borkenkäfer als Totengräber erledigen." Eike Hallitzky
Der Umbau zu klimastabileren Mischwäldern müsse deshalb möglichst schnell vorangetrieben werden. Der Grünen-Politiker fordert zudem eine konsequente Klimaschutzpolitik.
Klimaschutz-Blockade beenden
Die CSU müsse sofort ihre bisherige Blockade in der Klimaschutzpolitik beenden und die Klimaversprechungen von Paris einlösen - bei der Wind- und Solarenergie sowie bei der Umstellung hin zu klimaneutralen Mobilität und in der Landwirtschaft. Sollte die CSU weiter wie bisher beim Klimaschutz auf die Bremse treten, werde Bayern immer häufiger heftigere Wetterdramen erleben müssen.