Tragödie in Arnstein

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Sechs Tote in Arnstein: Generator-Auspuff war ungeeignet

Im Januar sind in Arnstein sechs junge Leute an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben. Laut Staatsanwaltschaft hatte das Stromaggregat einen selbstgebauten Auspuff. Dieser war nicht ausreichend abgedichtet, so dass giftige Gase austreten konnten.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Am 18. Oktober beginnt der Prozess um den Tod von sechs jungen Leuten, die Ende Januar in einem Gartenhaus im unterfränkischen Arnstein an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung starben. Der Würzburger Staatsanwalt Boris Raufeisen gab nun weitere Ermittlungsdetails bekannt: Demnach soll der Angeklagte, der Eigentümer der Hütte, der bei dem Unglück selbst Sohn und Tochter verlor, einen benzinbetriebenes Stromaggregat aufgestellt haben, das nicht in geschlossenen Räumen benutzt werden darf. Zur Ableitung der Abgase soll er zwei Wasserrohrstücke als eine Art Auspuff lose zusammengesteckt und vom Generator zu einem Loch in der Außenwand der Hütte geführt haben. Die selbst gebaute Konstruktion war offenbar so unfachmännisch und nicht eigens abgedichtet, dass sie nicht zur dauerhaften und vollständigen Abgasableitung taugte, so Raufeisen.

Auspuff war abgefallen

Zudem wurde der Auspuff Marke Eigenbau am Tag nach dem Unglück - am Boden neben dem Generator gefunden. Bisher steht nicht fest, wann er abgefallen ist und warum, und ob sich das Gas dadurch lange Zeit gänzlich ungehindert verbreiten konnte. Staatsanwalt Raufeisen betont deshalb, dass es keinen direkten kausalen Zusammenhang gibt, dass das Abfallen des Auspuffes ausschlaggebend für den Tod der sechs jungen Leute war. Fakt ist, dass der Generator in einem anderen Raum stand, während die Jugendlichen im Wohnraum feierten, trotzdem verbreitete sich das geruchlose tödliche Gas wohl in der gesamten Hütte.

Wegen fahrlässiger Tötung in sechs Fällen muss sich der Eigentümer der Hütte nun vor dem Landgericht Würzburg verantworten.