Das Bild zeigt herunterwehte Dachziegel und Dachbalken.
Bildrechte: Barbara Leinfelder/BR

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Schwere Unwetterschäden in Großaitingen im Süden Augsburgs

Ein Sturm hat am späten Montagnachmittag in der Gemeinde Großaitingen im südlichen Landkreis Augsburg reihenweise Bäume entwurzelt, Dächer abgedeckt und Baustellen verwüstet. Ein Mensch wurde laut den Einsatzkräften leicht verletzt.

Starke Verwüstungen durch Unwetter gab es am späten Montagnachmittag auch in der Gemeinde Großaitingen im Landkreis Augsburg. Gegen 16.30 Uhr ging der Alarm bei der örtlichen Feuerwehr ein, so der Großaitinger Kommandant Markus Lehle zum BR.

Die Höhe des Sachschadens dürfte beträchtlich sein, war am Abend aber laut den Einsatzkräften noch nicht abschätzbar. Ernster verletzt wurde wohl niemand: Die örtliche Feuerwehr sprach lediglich von einer Person, die möglicherweise leichte Blessuren erlitten habe.

Schnell und heftig: War es ein Tornado?

Mit starkem Regen und Hagel habe es begonnen, dann sei starker Wind aufgekommen, innerhalb von zehn Minuten sei alles vorbei gewesen, so Anwohnerin Claudia Wiedemann, in deren Obstgarten kein Baum mehr steht, wie sie erzählt. An der Einfahrt zu ihrem Hof habe der Sturm eine große Linde umgeknickt.

"Solche Verwüstungen im Dorf waren noch nie da", sagt auch Anwohner Josef Mayr, der am Abend die Lage im Ort mit der Fotokamera festhält. Am örtlichen Sportplatz sind mehrere große Bäume umgeworfen, sie hat der Wind samt Wurzelteller aus der Erde gerissen. "Wir haben noch Glück gehabt, dass es keine wirklich Verletzten gegeben hat", sagt Kreisbrandinspektor Thomas Reichel, angesichts der vielen Dachziegel, die auf der Straße liegen. "Der Sturm ging quer durch den Ort", so Reichel, ein Tornado sei jedoch nicht beobachtet worden, außerhalb des Orts habe es aber wohl Windhosen gegeben.

Das Bild zeigt einen umgestürzten Baum, der samt Wurzelteller  vom Wind umgerissen wurde
Bildrechte: Barbara Leinfelder/BR

Das Bild zeigt einen umgestürzten Baum, der samt Wurzelteller vom Wind umgerissen wurde

Feuerwehrleute kamen kaum durch

Markus Lehle, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr in Großaitingen, war einer der ersten Feuerwehrmänner vor Ort. Er war aufgrund der Unwetterwarnung extra früher von der Arbeit nach Hause gefahren, "aber da war dann schon der Gau passiert". Der Weg zum Feuerwehrhaus sei durch umgestürzte Bäume versperrt gewesen, die Zufahrt zu betroffenen Haushalten sei zum Teil schwer gewesen.

Auch die örtliche Kirche St. Nikolaus hat es getroffen: Der Sturm hat große Dachziegel herausgerissen, noch am Abend überprüften Fachleute des Bauamts die Statik des Gebäudes.

Hilfe von anderen Freiwilligen Feuerwehren

Die Freiwilligen Wehren aus Schwabmünchen, Wehringen, Bobingen, Mittelstetten und Reinhartshofen halfen bis spät in die Nacht hinein, die gröbsten Schäden zu beseitigen, 140 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Am Dienstag hätte die Großaitinger Feuerwehr eigentlich ihre nächste Übung gehabt - jetzt kam der Ernstfall zuvor, sagt der Kommandant: "Statt der Übung werden wir wohl weiter aufräumen."

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Kreisbrandinspektor Thomas Reichel und der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Großaitingen, Markus Lehle, im örtlichen Feuerwehrhaus

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