Mehrere Betten in einem Zimmer
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Die Stadt Schweinfurt bereitet sich auf die Unterbringung von weiteren Geflüchteten vor. Es wird ein Übergangswohnheim eingerichtet. (Symbolbild)

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Schweinfurt: Neues Übergangswohnheim für Geflüchtete

Platz für mehr Geflüchtete: Dafür richtet die Stadt Schweinfurt ein Übergangswohnheim für sogenannte "humanitäre Aufnahmen" ein. Dazu zählen laut der Stadt vor allem Geflüchtete mit Bleibeperspektive. Wo sie künftig unterkommen können.

Ein Gebäude auf dem Gelände der ehemaligen Ledward-Kaserne in Schweinfurt wird aktuell umgebaut und ab dem 1. Januar 2023 an die Regierung von Unterfranken vermietet. Es soll zu einem Übergangswohnheim für sogenannte "humanitäre Aufnahmen" werden. Hier soll es Kapazitäten für bis zu 120 Personen geben, teilt die Stadt Schweinfurt in einer Pressemeldung mit. Demnach sind "Humanitäre Aufnahmen" beispielsweise afghanische Ortskräfte, Spätaussiedler oder sogenannten Kontingentflüchtlinge, also Flüchtlinge, die außerhalb eines Asylverfahrens bereits über ein gesichertes Aufenthaltsrecht verfügen.

Dieser Personenkreis sei bereits anerkannt, muss kein Asylverfahren durchlaufen und hat deshalb bereits die Möglichkeit, eine Arbeit aufzunehmen, privaten Wohnraum zu suchen und besitze die für die soziale Integration förderliche Bleibeperspektive, so die Stadt weiter.

Umbauarbeiten in dem Gebäude laufen

Derzeit laufen die Umbauarbeiten in dem Gebäude: So werden unter anderem Schließsysteme für die Türen eingerichtet, Gemeinschaftsküchen eingebaut, Möblierung und ähnliches geklärt. Ab wann die ersten Bewohner einziehen werden, ist noch unbekannt. Die Vermietung des Gebäudes an die Regierung von Unterfranken ist vorerst auf ein Jahr angelegt, eine Verlängerung des Nutzungszeitraumes sei aber grundsätzlich denkbar.

Oberbürgermeister von Schweinfurt bedankt sich bei ehrenamtlichen Helfern

Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) dankte in dem Zusammenhang den vielen ehrenamtlichen Helfern, die sich bisher um Geflüchtete kümmern. Ihr Engagement werde auch im kommenden Jahr benötigt. Schweinfurt wolle den Geflüchteten, die alles verloren haben, ein Dach über dem Kopf bieten. Gleichzeitig betonte er: "Wir werden aber auch dafür Sorge tragen, zu beobachten, wie viel unsere Stadt leisten und bewältigen kann."

Weitere Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete gesucht

Neben Unterbringungsmöglichkeiten für "Humanitäre Aufnahmen" ruft die Regierung von Unterfranken die Kommunen auch immer wieder dazu auf Unterkunftsplätze für die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen, die ein Asylverfahren durchlaufen müssen, zu stellen. Denn schon seit Monaten melden die Erstaufnahmeeinrichtungen für Geflüchtete in Bayern Kapazitätsengpässe.

So sind etwa im unterfränkischen Ankerzentrum in Geldersheim derzeit 1.400 Personen untergebracht, teilt die Regierung von Unterfranken auf Anfrage mit. Demnach würde man aktuell die reguläre Belegung von 1.200 überschreiten, sei aber nach langer Zeit endlich mal wieder unter der Maximalbelegung von 1.500. Das könne sich jedoch schnell wieder ändern, meint Johannes Hardenacke, Sprecher der Regierung von Unterfranken. "Anfang Dezember hatten wir in der Ankereinrichtung über 1.700 Personen und haben damit die Maximalbelegung zwischenzeitlich weit überschritten", so Hardenacke. Bekannt ist die angespannte Lage auch auch aus anderen bayerischen Ankunftszentren für Geflüchtete.

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