Schwarzes Moor in der Rhön leidet unter Klimawandel
Erste Ergebnisse belegen jetzt, dass sich sowohl die Tier- als auch die Pflanzenwelt dort in den letzten Jahren verändert hat. Diplom-Biologe Tobias Gerlach von der Bayerischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, der die Untersuchungen begleitet, beklagt bereits jetzt einen Rückgang der Moorgebiete auf dem 50 Hektar großen Areal. "Wir konnten feststellen, dass für die Moore typischen Moosarten schon innerhalb der letzten vier Jahre an Fläche deutlich abgenommen haben."
Trockene Sommer der vergangenen beiden Jahre
Besonders in den letzten beiden trockenen Jahren seien innerhalb des Moores Bereiche ausgetrocknet und es hätten sich bereits Risse im Boden gebildet. Diese Stellen seien in den Jahren zuvor immer mit Wasser gefüllt gewesen. Die Geschwindigkeit, die den Wandel der Moorgebiete in der Rhön vorantreibt, macht Gerlach große Sorge: "Was mich überrascht hat, dass man in den letzten vier Jahren einen Unterschied bemerkt. Ich hätte definitiv gedacht, dass es einige Jahre dauert, bis man so einen Unterschied sieht."
Noch keine konkreten Zahlen
Konkrete Zahlen und Daten zum Monitoring liegen derzeit noch nicht vor. In einer ersten Zwischenbilanz lasse sich aber bereits jetzt sagen, dass typische Hochmoorpflanzen, die nur in den kalten, niederschlagsreichen Mooren wie dem Schwarzen Moor vorkommen, in ihrem Bestand abgenommen haben. Teilweise lassen sich Pflanzen gar nicht mehr nachweisen. "Das ist etwas, was einen sehr beängstigen kann", so Gerlach.