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Oberzeitldorn

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Schwangere in Oberzeitldorn erstochen: Heute soll Urteil fallen

Schwangere in Oberzeitldorn erstochen: Heute soll Urteil fallen

Seit November letzten Jahres muss sich ein Mann vor dem Landgericht Regensburg wegen Totschlags an seiner Ex-Geliebten verantworten. Er soll die Schwangere 2016 in Oberzeitldorn (Lkr. Straubing-Bogen) erstochen haben. Heute wird das Urteil erwartet.

Von
Kilian Neuwert

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Im Prozess um einen tödlichen Messerangriff auf eine schwangere Frau in Oberzeitldorn (Lkr. Straubing-Bogen) wird heute vor dem Regensburger Landgericht ein Urteil erwartet. Angeklagt ist der ehemalige Geliebte der verheirateten Frau. Er soll die damals 45-Jährige im Herbst 2016 in ihrem Haus brutal niedergestochen haben. Bei der Attacke starb das ungeborene Kind. Die Frau erlag ihren Verletzungen erst später im Krankenhaus.

Nach dem Willen der Staatsanwaltschaft soll der Ex-Geliebte eine lebenslange Haftstrafe erhalten. Die Anklagebehörde legte dem Mann in ihrem Plädoyer Totschlag in einem besonders schweren Fall und Schwangerschaftsabbruch zur Last. Ursprünglich war er wegen Mordes und Schwangerschaftsabbruch angeklagt. Der Verteidiger des Ex-Geliebten plädierte auf acht Jahre Haft wegen Totschlags und Schwangerschaftsabbruchs. 

Es bestand ein Kontaktverbot

Der damals 39-jährige Mann war nach der Messerattacke schnell in den Fokus der Ermittler geraten, weil gegen ihn zum Tatzeitpunkt bereits ein Kontaktverbot bestand. Der Anklage zufolge war er ab Herbst 2015 mit der verheirateten Frau zusammen. Im März 2015 ließ sie sich schließlich mit seinem Sperma in Tschechien künstlich befruchten und wurde schwanger. Weil es im Laufe der Zeit wiederholt zu Konflikten gekommen sein soll, beendete die Frau die Beziehung und beantragte ein Kontaktverbot. Dem Mann wurde es nach einer Gerichtsentscheidung untersagt, sich dem Haus seiner Ex-Geliebten ohne deren Zustimmung zu nähern oder Kontakt zu ihr aufzunehmen. 

Ungeachtet der Vorgaben soll er sie im September 2016 besucht und brutal niedergestochen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm in diesem Zusammenhang vor, dass er die Frau mit tödlichen Verletzungen zurückgelassen habe, um sie qualvoll sterben zu lassen. Gefunden wurde sie von ihrem Ehemann. Die Frau war zu diesem Zeitpunkt noch bei Bewusstsein. Sie starb wenig später in einem Krankenhaus. 

Rätselhafte Flucht endet in Schwaben

Der damals 39-Jährige wurde schließlich nach einer rätselhaften Flucht in einem Günzburger Krankenhaus festgenommen. Zunächst war er an der A7 bei Illertissen (Lkr. Neu-Ulm) in Schwaben aufgefunden worden. Mit einer leichten Kopfverletzung lag er dort betrunken auf einem Grünsteifen. Im Zuge seiner Einlieferung in ein Krankenhaus wehrte er sich so heftig gegen Hilfe, dass er in eine Spezialklinik nach Günzburg verlegt wurde. Von dort verschwand er. Der Mann tauchte erst wieder auf, als er auf der B16 bei Günzburg von einem Lastwagen angefahren wurde und erneut ins Krankenhaus gebracht wurde. Im Zuge des Unfalls stellte sich heraus, dass ihn die Polizei wegen der Tat im niederbayerischen Oberzeitldorn suchte.