Wo ist Alexandra R. aus dem Nürnberger Stadtteil Katzwang? Diese Frage beschäftigt seit mehr als zwei Wochen die Polizei. Die Ermittler gehen mittlerweile von einem Gewaltverbrechen aus, denn seit ihrem Verschwinden gibt es von der Frau kein Lebenszeichen. Ab heute soll nun der Main-Donau-Kanal abgesucht werden.
Polizeisprecher: "Wie vom Erdboden verschluckt"
Mit Booten und Tauchern soll zunächst im Bereich Katzwang und Eibach gesucht werden, so die Polizei. Im Laufe der Woche sei auch der Einsatz von Drohnen und Leichenspürhunden geplant.
Laut Polizei befinden sich die persönlichen Gegenstände wie Ausweis, Mutterpass oder auch Bargeld von Alexandra R., die im achten Monaten schwanger ist, zuhause. Die Beamten gehen deshalb davon aus, dass sie ihren Lebensmittelpunkt nicht geplant bzw. freiwillig verlassen hat. Die Frau sei "wie vom Erdboden verschluckt", so ein Polizeisprecher im Gespräch mit BR24.
Bislang kein Tatverdächtiger
Aus der Bevölkerung sei eine Handvoll Hinweise eingegangen, eine "heiße Spur" war nicht darunter. Im Zusammenhang mit dem Verschwinden der Schwangeren werden derzeit keine weiteren vermissten Personen gesucht, sagte der Polizeisprecher auf Nachfrage und trat damit entsprechenden Gerüchten entgegen. Aktuell gebe es auch keine dringend Tatverdächtigen.
Zuletzt wurde die Frau am Morgen des 9. Dezembers in Katzwang gesehen. Am Abend desselben Tages meldete ihr Lebensgefährte sie als vermisst. Eine Handyortung hatte keinen Erfolg gebracht, ebenso wenig wie eine Suche mit Spürhunden am Wohnort der 39-Jährigen.
Wer hat Twingo gesehen?
Im Zusammenhang mit ihrem Verschwinden bittet die Polizei auch um Hinweise zu einem mintfarbenen Renault Twingo, der an diesem Tag auf oder in der Nähe der A9 unterwegs gewesen sein soll. Die Beamten gehen davon aus, dass der Wagen in Verbindung mit dem Verschwinden der Frau stehen könnte. Die Polizei hat das Auto sichergestellt.
Der Renault Twingo hat eine Zulassung im Landkreis Erlangen-Höchstadt (ERH). Die Polizei sucht Zeugen, die den Twingo am Freitag, den 9. Dezember, in der Zeit zwischen 8.00 und 12.30 Uhr auf der A9 zwischen Nürnberg und München oder im Umfeld der A9 gesehen haben, zum Beispiel an Rasthöfen, Tankstellen, Nebenstraßen, Forstwegen oder Parkplätzen. Auch interessiert die Beamten, mit welchen Personen das Auto zu diesem Zeitpunkt besetzt war.
Polizei bittet um Hinweise
Die 24-köpfige Sonderkommission hofft allgemein noch auf Hinweise aus der Bevölkerung. Wer Alexandra R. nach dem Morgen des 9. Dezember gesehen hat oder weiß, wo sie sich aufhält, soll sich beim Kriminaldauerdienst Mittelfranken (Tel. 0911 2112-3333) melden. Auch jede andere Dienststelle oder der Notruf 110 nehmen Hinweise entgegen.
Der aktuelle Fahndungsaufruf mit einer Personenbeschreibung der Vermissten ist hier abrufbar.

Im Zusammenhang mit der vermissten Schwangeren aus Nürnberg sucht die Polizei Zeugen, die diesen Twingo am 9. Dezember an der A9 gesehen haben.
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