Ein Schullandheim im Schnee.
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Die Schullandheime in Mittelfranken sind in Finanznot. Sie bangen deshalb um ihre Existenz.

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Schullandheimwerk Mittelfranken bangt um Existenz

Das Schullandheimwerk Mittelfranken ist in Finanznot. Zwar sei man durch staatliche Hilfen über die Pandemiezeit gekommen, doch nun fehlten finanzielle Reserven, heißt es. Das könnte das Aus für Schulfahrten in die vier Häuser bedeuten.

Das Schullandheimwerk Mittelfranken betreibt vier Häuser in Bad Windsheim, Vorra, Obersteinbach und Heidenheim. Doch nun fehlen finanzielle Mittel, um die Arbeit der Schullandheime adäquat aufrechtzuerhalten. Das hat der Vorsitzende des Schullandheimwerkes, Maximilian Gaul, dem BR auf Nachfrage bestätigt.

Pandemie hat große finanzielle Löcher gerissen

Zwar hätten staatliche Hilfen das Überleben während der Pandemiejahre gesichert. Aber durch die Schließungen in der Zeit fehlten Einnahmen, und qualifiziertes Personal sei abgewandert, schrieb Maximilian Gaul bereits im November in einem Hilferuf an verschiedene Kommunalpolitiker. Durch die Schließungen seien außerdem Mängel an Häusern und Geräten entstanden. Es gebe einen großen Investitionsstau, den das Schullandheimwerk alleine und aus eigener Kraft nicht mehr leisten könne.

Sollte sich keine Lösung abzeichnen, "können wir eine Weiterführung unserer Häuser im Ehrenamt und als gemeinnütziges Schullandheimwerk nicht mehr garantieren", schreibt Gaul. Sieht man sich die zahlreichen Buchungen im Kalender an, sieht man, dass aber durchaus Nachfrage vonseiten der Schulen besteht.

Rücklagen fehlen für nötige Renovierungen

Außer in Vorra ist das Schullandheimwerk auch Eigentümer der Immobilien. In Bad Windsheim müssten dringend die Bäder und das Dach saniert werden, nennt Maximilian Gaul als ein Beispiel. In das Dach regne es hinein und die Bäder seien undicht. Doch es fehle das Geld, weil das Schullandheimwerk während der Corona-Pandemie keine Einnahmen hatte und daher auch keine Rücklagen bilden konnte. Das Schullandheimwerk finanziere sich zu 95 Prozent aus den Belegungen. Lediglich fünf Prozent kommen aus Zuschüssen und Spenden.

Zur Stärkung der Demokratie 1946 gegründet

Das Schullandheimwerk Mittelfranken bietet in seinen Häusern während der Schulzeit vor allem Klassen und schulischen Gruppen die Möglichkeit, Unterricht außerhalb der klassischen Schulräume zu erleben. Neben Schulen können auch Sport-, Jugend- oder Musikvereine die Räumlichkeiten an Wochenenden und in den Ferien belegen. Außerdem werden dort auch Fortbildungen und Seminare abgehalten.

Zu seinen Aufgaben zählt der Verein laut Satzung "im jungen Menschen positiv-kritische Einstellung und Engagement zu erwecken, welche die demokratische Gesellschaft fundieren." Der Verein wurde 1946 gegründet und hat seinen Sitz und seine Geschäftstelle in Nürnberg.

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