Das sei eine schockierende Nachricht für den ganzen Sinngrund, so Auras Bürgermeister Wolfgang Blum. Zum Ende des Monats stellt die Sozialstation Aura ihren ambulanten Pflegedienst ein. Künftig bietet sie nur noch hauswirtschaftliche Dienstleistungen an. Das habe sich auch nicht über Gerüchte vorher angekündigt, sagte Blum gegenüber BR24. Auch die Bürger von Aura sind davon überrascht. Manche sprechen von einer "Katastrophe" für alle Pflegebedürftigen und die Angehörigen im Sinngrund.
65 Pflegebedürftige betroffen
Betroffen sein sollen 65 Menschen und ihre Angehörigen, denen das Kündigungsschreiben per Post zugestellt wurde. "Immense Kostensteigerungen bei den Sachleistungen und die seit September 2022 geltende Tarifpflicht für Pflegepersonal", stehen in dem Brief als Begründung.
Bürgermeister Blum habe sich schon vor der Nachricht mit seinen Kollegen in Burg-, Mittel- und Obersinn und Fellen über die Situation ausgetauscht. Man habe sich bereits Gedanken darüber gemacht, wie man eine Halbtags- oder Tagesbetreuung hinbekomme, aber nicht damit gerechnet, dass die Sozialstation in Aura ihren ambulanten Pflegedienst einstellen würde. "So schnell hat man keine Idee, wie man das Problem lösen kann", so Blum. Es gebe zwar Pflegedienste in der Umgebung und auch im benachbarten Hessen, aber dort könnte es personell eng werden.
Pflegeheim in Ochsenfurt schließt ebenfalls
Nicht nur im Sinngrund fallen Angebote in der Pflege weg. Auch in Ochsenfurt im Landkreis Würzburg war der Schock groß, als im Januar 2023 bekannt wurde, dass das Seniorenzentrum Fuchsenmühle schließt. Über 60 Senioren sind dort in einer Pflegeeinrichtung untergebracht. Wie es nach der Schließung Ende April 2023 für sie weitergeht, ist unklar. Auch ein Krisengespräch brachte laut Landratsamt Würzburg bislang keine richtungsweisende Entscheidung.
Diakonie Schweinfurt kündigt 40 Pflegeverträge
Und auch in Schweinfurt sah sich die Sozialstation der Diakonie im Sommer 2022 dazu gezwungen, 40 Verträge mit pflegebedürftigen Menschen der ambulanten Pflege zu kündigen. Das war etwa die Hälfte aller laufenden Verträge. Betroffene hatten nur zwei Wochen Zeit, Ersatz zu finden. Der Grund dafür: Personalmangel. Dem Vorstand des Diakonischen Werks Schweinfurt sei der Schritt nicht leichtgefallen. "Das schlimmste, das passieren kann!", sagte der Vorstandsvorsitzende Carsten Bräumer.
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