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Schnelles Internet: Bayern liegt europaweit zurück

Schnelles Internet: Bayern liegt europaweit zurück

Bei der Versorgung mit schnellem Internet liegt Bayern im europäischen Vergleich im hinteren Bereich. Zu diesem Schluss kommt eine Studie im Auftrag der Grünen. Von Stephanie Wagner

Über dieses Thema berichtet: Bayern am .

Schnelles Internet in jedes bayerische Haus, das forderte die Fraktion der Grünen heute im bayerischen Landtag. Bayern habe akuten Nachholbedarf, mit der Versorgung im ländlichen Raum liegt der Freistaat im deutschlandweiten Vergleich bislang nur auf Platz sechs, im europäischen Vergleich sogar im hinteren Bereich. Zu diesem Schluss kommt eine Studie zur Glasfaser-Versorgung, welche die Grünen in Auftrag gegeben haben. Der Grund: Bayern gibt zwar viel Geld für den Netzausbau aus, setzt aber auf die falsche Technologie.

Internet-Geschwindigkeit unterscheidet sich enorm

Während in den bayerischen Städten und Ballungsräumen bereits eine gute Versorgung über Glasfaser erfolgt, fördert der Freistaat im ländlichen Raum noch die sogenannte Vectoring-Technologie: Dabei werden alte Kupferkabelleitungen lediglich technisch aufgerüstet, einen Glasfaseranschluss ins Haus gibt es nicht. Die Internet-Geschwindigkeit unterscheidet sich dabei enorm, sagt Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann:

"Damit wird es zwar etwas schneller, aber die Geschwindigkeit, die wir in den nächsten Jahren brauchen werden, die unsere Unternehmen in den ländlichen Regionen brauchen, da wird das nicht ausreichen, der Glasfaser gehört die Zukunft." Ludwig Hartmann, Fraktionschef der Grünen

Vollversorgung würde elf Milliarden kosten

Geschätzt elf Milliarden Euro müsste Bayern in den kommenden Jahren aufbringen, um eine Vollversorgung mit Glasfaser zu erreichen, heißt es in der Studie. Laut Hartmann eine lohnende Investition: "Das ist eine hohe Summe, aber vergleichbar mit dem Neubau der Stammstrecke München Investition in Glasfaser-Infrastruktur ist für die nächsten 20 Jahre", sagt Hartmann.

Aus dem bayerischen Finanzministerium heißt es dazu, der Ausbau von schnellem Internet laufe bereits auf Hochtouren. Über 90.000 Haushalte erhalten derzeit einen direkten Glasfaseranschluss. Zudem werde an einer neuen bayernweiten Gigabit-Förderrichtlinie gearbeitet, um den Glasfaserausbau voranzutreiben.