Mit Gurt und Seil unterwegs: Skihochtour in der Silvretta
Bildrechte: BR/ Elisabeth Tyroller

Mit Gurt und Seil unterwegs: Skihochtour in der Silvretta

    Schneearmer Winter: Erhöhte Gefahr im Hochgebirge

    Im Frühjahr sind die Verhältnisse in den Bergen speziell: Unten ist schon Frühling, oben noch Winter. Vor allem im Hochgebirge herrschen derzeit schwierige Bedingungen. Wenig Schnee und viel Wind sorgen für eine erhöhte Gefahr bei Skihochtouren.

    Skihochtouren sind die Königsdisziplin des Skibergsteigens, denn sie führen durch vergletschertes Gelände und manchmal auch über einen Felsgrat, um den Gipfel zu erreichen. Frühjahr und Osterferien sind traditionell Hochsaison für Skihochtouren, viele Skitourengeher aus Bayern sind in Österreich unterwegs.

    Schneeauflage auf Gletscherspalten gering

    Zum Beginn der Hochtouren-Saison warnen deshalb Salzburger Bergführer vor erhöhter Gefahr im Hochgebirge. "Wir haben heuer einen schneearmen Winter gehabt", sagt Wolfgang Russegger, Präsident des Salzburger Bergsportführerverbands der österreichischen Nachrichtenagentur APA. "Die Schneeauflage auf den heimischen Gletschern ist in diesem Frühling sehr gering." Dementsprechend ist die Gefahr von Spaltenstürzen höher als üblich.

    Nach Angaben der Bergführer sind in diesem Jahr die Schneebrücken über den Gletscherspalten wesentlich brüchiger, als um diese Jahreszeit zu erwarten wäre. In normalen Jahren ist die Schneeauflage mehrere Meter dick, in diesem Jahr beträgt sie teilweise weniger als einen Meter.

    Auch bayerische Bergführer wie Peter Riesch aus Lenggries raten bei Frühjahrstouren zur Vorsicht: "Zum einen ist es wichtig, früh genug unterwegs zu sein. Denn am Morgen sind diese Brücken meist noch gefroren und deshalb stabiler. Zum anderen sollte man sich in diesem Jahr am Gletscher einfach etwas früher anseilen, als man es eigentlich gewohnt ist. Das wären schon mal zwei Maßnahmen, wie man das Spaltensturzrisiko minimieren kann."

    Ziele für Skihochtouren gibt es in Bayern keine. Der Höllentalferner im Zugspitzgebiet ist mit Skiern nicht begehbar. Viele bayerische Tourengeher zieht es somit nach Österreich. Und da ist vor allem der Großglockner, mit 3798 Metern der höchste Gipfel Österreichs, ein beliebtes Ziel.

    Gefahr Altschneefelder: Tödliche Unfälle in den Bergen

    Doch auch in tieferen Lagen ist es in der Übergangszeit von Winter auf Frühling nicht ganz ungefährlich. In Bayerns Bergen hat es seit Jahresbeginn bereits eine zweistellige Zahl tödlicher Unfälle gegeben. In tückischen verbliebenen Altschneefeldern an steilen Hängen stürzten mehrere Wanderer in den Tod.

    Deshalb gilt es bei der Tourenplanung auf die richtige Ausrüstung zu achten, sagt Bergführer Peter Riesch. "Wichtig ist stabiles Schuhwerk und man sollte immer Stöcke dabeihaben. Ansonsten, je nachdem wie steil das Gelände wird, kann man natürlich mit Grödeln oder leichten Steigeisen die Abrutschgefahr minimieren. Auch mit einem leichten Eispickel lässt sich ein Sturz halten oder abbremsen." Und wenn man die richtige Ausrüstung nicht im Gepäck hat - am besten umkehren.

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