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Schild: Schaeffler-Werk Elfershausen

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Schaeffler schließt Werk in Elfershausen mit 280 Mitarbeitern

Der Wälzlagerproduzent Schaeffler stellt den Betrieb in seinem Werk in Elfershausen endgültig ein. Die 280 Mitarbeiter hatten lange um ihre Jobs gekämpft und sogar auf Gehalt verzichtet. Nun wird die Produktion trotzdem ins Ausland verlagert.

Letzte Federbeinlager rollen vom Band

Bis heute Abend (22.12.2017) fertigen die letzten zehn Mitarbeiter im Schaeffler-Werk Elfershausen Federbeinlager. Das Unternehmen hat allen Angestellten Arbeitsplatzangebote im Werk Schweinfurt gemacht. Ältere Mitarbeiter gehen zum Teil mit Auflösungsverträgen und Abfindungen oder nehmen Vorruhestandsmöglichkeiten wahr.

Proteste fruchtlos

Rund 280 Menschen hatten hier im Normalbetrieb gearbeitet. Als sie erfahren hatten, dass ihr Werk schließen soll, sind sie vor gut einem Jahr erstmals auf die Straße gegangen. Ihr Standort würde sich wirtschaftlich nicht rechnen, hieß es. Die Produktion soll ins Ausland verlagert werden.

Eineinhalb Jahre umsonst gearbeitet

Um ihren Standort zu erhalten, hatten die Schaeffler-Mitarbeiter bereits seit 2006 wöchentlich 40 statt 35 Stunden gearbeitet und auf die Vergütung der Mehrarbeit verzichtet. Nach Berechnungen des Betriebsrats haben sie dem Unternehmen in Summe rund 17 Millionen Euro erspart. Umgerechnet heißt das: Jeder Mitarbeiter hat im Schnitt eineinhalb Jahre unentgeltlich gearbeitet. Und nun wird der Standort dennoch aus Wirtschaftlichkeitsgründen geschlossen.

Jeder zweite Gewerbesteuer-Euro kam von Schaeffler

Elfershausen wird die Werksschließung deutlich in der Gemeindekasse spüren. Schaeffler hatte laut Bürgermeister Karlheinz Kickuth über Jahrzehnte bis zur Hälfte der gesamten Gewerbesteuereinnahmen beigetragen. Laut Kickuth hat ein mittelständisches metallverarbeitendes Unternehmen bereits sein Interesse bekundet, künftig in den Werkshallen zu produzieren.