Die Sanierung der Bayreuther Stadthalle könnte teurer werden. Gerüchten, wonach eine Kostenexplosion um mehr als 30 Millionen Euro drohe, widersprach Bayreuths Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe (Bayreuther Gemeinschaft) hingegen heute beim Jahrespressegespräch.
"Wir sind aktuell im Zeitplan und im Kostenplan von 55 Millionen Euro. Wir haben eine hervorragende Fördersituation erreicht. Was natürlich bei einem historischen Gebäude, in das seit vielen Jahren nur wenig investiert wurde, nie auszuschließen ist, ist, dass noch Überraschungen kommen." Brigitte Merk-Erbe (BG), Oberbürgermeisterin Stadt Bayreuth
OB: Nutzungskonzept für Stadthalle steht
Merk-Erbe betonte zudem, dass die neben dem wieder eröffneten eines der wichtigsten Kulturprojekte der nächsten Jahre in Bayreuth sei und viele neue Touristen anziehen werde. Durch neueste Theater- und Bühnentechnik und eine bessere Akustik soll das Gebäude eine völlig neue Atmosphäre gekommen. Ein Nutzungskonzept für die Zeit nach der Sanierung gebe es bereits, betont die Oberbürgermeisterin. Derzeit laufen Gespräche zur Vermarktung. Für April oder Mai sind Baustellenführungen geplant, bei denen sich die Bayreuther Bürger über den Baufortschritt informieren können.
Merk-Erbe will Senkung der Gewerbesteuer
Weiteres Thema war der Schuldenstand der Stadt Bayreuth: Mit 108 Millionen Euro habe die Stadt Ende 2017 im Vergleich zu den Vorjahren ihren Schuldenstand deutlich gesenkt, so Merk-Erbe. Sie plant, in diesem Jahr keine weiteren Schulden aufzunehmen. Anfang Februar wird der Haushalt für 2018 im Stadtrat beraten. Merk-Erbe will dem Gremium dann eine Senkung des Gewerbesteuer-Hebesatzes von 390 auf 370 Prozent vorschlagen. Angesichts von mehr als 100 Millionen Euro Schulden sei eine solche Senkung schwierig, wäre aber ein wichtiges Signal an die ortsansässigen Unternehmen, so Merk-Erbe.
"Ich stelle mich auf schwierige Haushaltsberatungen ein." Brigitte Merk-Erbe (BG), Oberbürgermeisterin Stadt Bayreuth
Wirtschaftlich gehe es Bayreuth derzeit gut, betont sie. Der befürchtete Rückschlag durch Stellenstreichungen beim Zigarettenhersteller British American Tobacco (BAT) sei nicht eingetreten.
Weitere Großprojekte 2018
Weitere große Projekte im Jahr 2018 sind der Oberbürgermeisterin zufolge die Wiedereröffnung des Markgräflichen Opernhauses im April, der Umzug des Stadtarchivs, Investitionen in Schulen und der Ausbau der Kinderbetreuung. Außerdem soll das Kulturreferat im Rathaus wieder besetzt werden.