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Lagerraum für Futtermittel

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Salmonellen im Futtermittel

Salmonellen im Futtermittel

Weil eine amerikanische Firma Firma mit Soja belastetes Viehfutter ausgeliefert hat, stehen 1500 bayerische Bauern jetzt vor einem Riesenproblem. Unter anderen dürfen sie das Sojaschrot nicht mehr verfüttern und müssen ihre Silos aufwendig reinigen.

Über dieses Thema berichtet: Unser Land am .

Die betroffenen Bauern mussten von einem Tag auf den anderen auf Ersatzfutter umsteigen - mit der Folge, dass die Tiere wegen der Umstellung weniger Fleisch ansetzten. Zum anderen wussten die Landwirte zunächst nicht, wie die Lagerhallen und Futtersilos fachgerecht zu reinigen sind. Eine von den Behörden in Aussicht gestellte Handreichung dazu gibt es bis heute nicht - obwohl die Verunreinigungen schon vor Weihnachten öffentlich wurden und daraufhin eine Rückrufaktion gestartet wurde. So manchem Bauern ärgert das, genauso wie die Tatsache, dass dieses Futter offenbar nicht ausreichend kontrolliert worden war.

Erste Proben bereits Mitte Dezember auffällig

Am 22. Dezember hatte die US-amerikanische Firma ADM Spyck GmbH in einer Pressemeldung vor möglicherweise mit Salmonellen kontaminiertem Viehfutter aus ihrem Werk in Straubing gewarnt. Zwischen 13. November und 15. Dezember waren mehrere Proben positiv auf Salmonellen getestet worden. Laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit handelt es sich um Extraktionsschrot aus gentechnikfreien Sojabohnen, die in Bayern, Österreich, Ungarn und anderen Staaten des Donauraums angebaut worden sind. Mittlerweile sei auch Rapsextraktionsschrot betroffen. 

Weite Verbreitung

Nach Angaben des Bayerischen Bauernverbandes sind rund 20.000 Tonnen Sojaschrot der Firma ADM betroffen. Die Ware wurde zum großen Teil in anderen Futtermittelfirmen mit weiteren Komponenten vermischt und als Mischfutter an mindestens 1500 Landwirte in Bayern ausgeliefert. Außerdem gelangte es in weitere zwölf Bundesländer, vier EU-Länder und in die Schweiz.

Klagen über mangelnde Informationen

Die betroffenen Landwirte wurden ab dem 23. Dezember von ihren Händlern informiert. Die Chargen dürfen nicht weiter verfüttert werden und werden vom jeweiligen Lieferanten zurückgeholt.

Bis heute warten die Landwirte aber auf klare Anweisungen der Behörden, wie die Silos und Lagerräume gereinigt und desinfiziert werden müssen. Ebenso gibt es von den Behörden weder Aussagen, wer für den entstandenen Schaden aufkommt, noch wie die Salmonellen in das Futtermittel gelangt sein könnten. Eine denkbare Möglichkeit: Durch Vogelkot beim Be- und Entladen der Transportschiffe. Aber auch andere Infektionswege sind denkbar.

Gefahr für Mensch und Tier?

Rinder, Schweine oder Geflügel können sich über Salmonellen im Futtermittel infizieren. Krankheitserscheinungen sind heftiger Durchfall, Fieber, Abgeschlagenheit.

Infizierte Tiere scheiden die Salmonellen mit dem Kot aus. Auf diese Weise können die Salmonellen vom Tier auch auf tierische Lebensmittel wie z.B. Milch, Eier und Fleisch gelangen.

Laut dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit dürfen Produkte von Tieren, die Krankheitsanzeichen zeigen, nicht ins Essen gelangen.

Es gibt aber auch Tiere, die keine Krankheitssymptome zeigen und trotzdem Salmonellen im Kot haben. Da sei das Risiko für den Verbraucher gering, heißt es, wenn man die Küchenhygiene beachtet