Rund 2.000 Post-Beschäftigte haben in Nürnberg an einer Protestaktion teilgenommen.
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Die Gewerkschaft Verdi hat heute rund 2.000 Post-Beschäftigte zu einer Kundgebung in Nürnberg aufgerufen.

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Rund 2.000 Postmitarbeiter demonstrieren in Nürnberg

Die Gewerkschaft Verdi hatte vor der zweiten Verhandlungsrunde zum Protest aufgerufen. Sie fordert 15 Prozent mehr Lohn für die Postzusteller. Unter anderem in Nürnberg kamen deshalb 2.000 Beschäftigte zu einer "aktiven Mittagspause" zusammen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Rund 2.000 Post-Beschäftigte haben in Nürnberg an einer Protestaktion teilgenommen. Die Gewerkschaft Verdi hatte vor der zweiten Tarifverhandlungsrunde mit der Deutschen Post AG dazu aufgerufen. Die erste Runde am Dreikönigstag sei ohne ein Angebot des börsennotierten Arbeitgebers verlaufen, teilte die Verhandlungsführerin und stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis dem BR mit.

Gewerkschaft: 15 Prozent mehr Lohn

Die Postbeschäftigten versammelten sich während ihrer Mittagspause im Rahmen einer turnusmäßigen Betriebsversammlung vor der KIA-Arena in Nürnberg. Die Gewerkschaft fordert ein Lohnplus von 15 Prozent. Ein Reallohnverlust unter anderem für die Zusteller und Briefsortierer sei bei steigender Inflation und einem erneutem Rekordgewinn der Post nicht mehr hinzunehmen, so Kocsis. Wörtlich sagte sie, die Beschäftigten müssten sich nicht überlegen, ob sie Champagner und Kaviar kauften, sondern ob sie die anhaltend steigenden Preise für Lebensmittel, Mieten und Energie noch stemmen könnten.

Proteste auch in München und Freising

Für die Auszubildenden und Dual-Studierenden soll die Deutsche Post AG monatlich fix 200 Euro überweisen. Die verbliebenen rund 500 verbeamteten Postmitarbeiter sollen die sogenannte Postzulage von monatlich rund 80 Euro erhalten. Der abgeschlossene Tarifvertrag solle für zwölf Monate gelten, so die Verdi-Forderung. Die Deutsche Post wolle, dass ein neuer Tarifvertrag bis 2025 Gültigkeit behalten soll. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben rund 150.000 Mitarbeitende in Deutschland und weltweit rund 510.000.

Für die Flächenniederlassung Nürnberg, die von Waidhaus bis Feuchtwangen sowie von Pegnitz bis Dollnstein Briefe und Pakete ausliefert, arbeiten derzeit rund 5.500 Beschäftigte im Mehrschichtbetrieb. Zeitgleich zu der sogenannten "aktiven Mittagspause" der Gewerkschaft Verdi in Nürnberg fanden Veranstaltungen auch im XXL-Zustellbezirk München-Rosenheim sowie in Freising statt.

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