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Schild der US-Garnison Bavaria in Grafenwöhr

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Oberpfälzer halten Rückzug der US-Armee für unwahrscheinlich

Am Wochenende kamen Spekulationen auf, dass sich die US-Armee aus Deutschland zurückziehen könnte. Präsident Donald Trump soll überrascht gewesen sein, dass so viele US-Soldaten in Deutschland stationiert seien.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Oberpfälzer Bürgermeister halten einen Rückzug der US-Armee aus der Region für unwahrscheinlich. Am Wochenende waren durch die "Washington Post" Spekulationen aufgekommen, dass Trump die Zahl der in Deutschland stationierten Soldaten überprüfen wolle.

In der Oberpfalz sind rund 10.000 US-Soldaten stationiert, mit den Familien leben insgesamt etwa 40.000 Amerikaner rund um die beiden Truppenübungsplätze Grafenwöhr (Lkr. Neustadt an der Waldnaab) und Hohenfels (Lkr. Neumarkt in der Oberpfalz). Der Vilsecker Bürgermeister Hans-Martin Schertl (Freie Wähler) ist gelassen und hält die Spekulationen für "Gepoltere vor dem NATO-Gipfel". Trump fordert von Europa mehr Geld für Verteidigung auszugeben.

"Ich glaube sowas kann ein Präsident nicht mit einem Federstrich entscheiden." Hans-Martin Schertl, Bürgermeister von Vilseck

Amerikaner investierten kräftig

Auch der Grafenwöhrer Bürgermeister Edgar Knobloch (CSU) hält einen Rückzug der US-Armee für "schwer vorstellbar". Die Amerikaner haben in den vergangenen Jahren über eine Milliarde Euro für den Ausbau der Truppenübungsplätze ausgegeben. Derzeit werden neue Gebäude für 50 Millionen Euro gebaut. Zudem sei die Lage von Grafenwöhr in Europa "strategisch wichtig" für die US-Amerikaner, so Knobloch. Dennoch ist er auf der Hut und "konzentriert dran an dem Thema", denn unter einem Präsidenten Trump sei man "vor Überraschungen nicht gefeit".

Grafenwöhr - "Kronjuwel" der US-Armee

Spekulationen, die Amerikaner würden sich aus der Oberpfalz zurückziehen, kommen in regelmäßigen Abständen immer wieder auf, zuletzt im Wahlkampf von Donald Trump. Hohe Generäle im Pentagon halten Grafenwöhr aber für das "Kronjuwel" der US-Armee. Sie waren zum Teil selbst jahrelang in Grafenwöhr stationiert. Der Truppenübungsplatz gilt als größter und modernster der US-Armee außerhalb den USA. Dennoch üben hier nicht nur die Amerikaner, sondern sämtliche Nato-Nationen inklusive der Bundeswehr, die die Schießbahnen oft nutzt. Zuletzt waren es bei einem Groß-Manöver 26 Nato-Nationen, die gemeinsam geübt haben.

Die beiden Truppenübungsplätze sind einer der größten Arbeitgeber der Region mit rund 3.000 zivilen Arbeitsplätzen. Zudem profitieren Unternehmen stark von den US-Amerikanern zum Beispiel in der Belieferung, bei den Baumaßnahmen, von der Kaufkraft oder auch der Immobilienmarkt in den umliegenden Gemeinden.