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Landgericht Bamberg

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Rotlichtprozess: Sechseinhalb Jahre Haft für Hauptangeklagten

Im Prozess um einen Machtkampf im Bamberger Rotlichtmilieu hat das Landgericht in Bamberg heute den 55-jährigen Hauptangeklagten zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. Sein Verteidiger hatte Freispruch gefordert.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Insgesamt mussten sich sieben Männer vor dem Bamberger Gericht verantworten, weil sie Anschläge auf ein konkurrierendes Bordell verübt haben sollen. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Hauptangeklagte die anderen zu den Straftaten anstiftete, um einen konkurrierenden Bordellbetrieb in Bamberg auszuschalten. Unter anderem kam es in den Jahren 2016 bis 2017 zu mehreren Buttersäure- und Brandanschlägen auf einen Bordellbetrieb.

Ein Zeuge war geständig

Ein Angeklagter, der bei der Polizei und der Staatsanwaltschaft umfassend ausgesagt hatte, wurde lediglich zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Fünf weitere Männer erhielten unter Anrechnung weiterer Straftaten Gesamtfreiheitsstrafen zwischen einem Jahr und fünf Monaten und fünf Jahren und 9 Monaten. Ihnen hatte die Staatsanwaltschaft unter anderem gefährliche Körperverletzung und schwere Brandstiftung vorgeworfen.

Bisher einmaliger Prozess für Bamberg

Das Gericht hielt den Männern zu Gute, dass sie keine Menschen verletzen wollten. Der Prozess zog sich über mehrere Monate hin. Der Vorsitzende Richter bezeichnete die Größe des Verfahrens im Rotlichtmilieu für Bamberg als bisher einmalig. Während die Straftaten von den Angeklagten weitgehend eingeräumt wurden, bestritt der Hauptangeklagte bis zuletzt die Vorwürfe. Sein Verteidiger hatte Freispruch gefordert.