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Rohrberg: Mächtige Eichen prägen eine einzigartige Landschaft

Rohrberg: Mächtige Eichen prägen eine einzigartige Landschaft

Knorrige, alte Eichen, verwunschene Pfade, ein Paradies für Naturliebhaber - das ist der Rohrberg im Spessart. Er ist mit 90 Jahren eines der ältesten Naturschutzgebiete in Bayern, wurde am 6. Januar 1928 offiziell unter Schutz gestellt.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

500 Jahre, teilweise sogar 800 Jahre alt sind die Eichen, die das elf Hektar große Naturschutzgebiet Rohrberg bei Rohrbrunn prägen.

Dass die Natur ein schützenswertes Gut ist, hat man in Bayern bereits vor fast 100 Jahren erkannt: "Der berühmte Naturforscher Dr. Hans Stadler aus Lohr hat 1925 in München auf dem erstem deutschen Naturschutztag überhaupt einen Antrag gestellt, 500 Hektar alte Eichen im Spessart, im Steigerwald in der fränkischen Platte unter Schutz zu stellen", weiß Eberhard Sinner. Der Minister a.D. aus Lohr am Main hat sich als studierter Forstwirt mit den Ursprüngen des Naturschutzgebiets Rohrberg befasst.

Hutewald als Ursprung des Eichenwalds

Dort sollte die deutsche Eiche als symbolträchtiger Baum ihr Refugium bekommen. Hervorgegangen sind Eichen hier aus einem sogenannten Hutewald, in den vor Jahrhunderten das Nutzvieh hineingetrieben wurde:

"Die Eiche, die wir im Spessart finden, ist da, weil die Menschen die Eiche als Futterbaum gebraucht haben. Das sind keine Urwälder." Eberhard Sinner (CSU), Staatsminister a.D.

Buchen müssen weichen

Die Eichenwälder gibt es in dieser Form in ganz Deutschland nur im Spessart. Hier sollte sie ungestört wachsen können. Doch so einfach war und ist es nicht: „Wenn man diesen Wald stilllegt und nichts macht, verliert er komplett seinen ursprünglichen Charakter“, so Florian Vogel, der Leiter des Forstbetriebs Rothenbuch. Denn der Spessart sei ursprünglich ein Buchen-Wald. Die im Vergleich schneller wachsenden Buchen machen es den Eichen schwer. Und so wurden und werden bis zum heutigen Tag im Naturschutzgebiet Rohrberg immer wieder Bäume gefällt.

"Um diesen letzten Uralt-Eichenbestand hier zu schützen, muss man bedrängende Buchen ab und zu entnehmen." Florian Vogel, Leiter Forstbetrieb Rothenbuch

Nur so können die Besucher auch in Zukunft den uralten Eichenbestand bestaunen – ein Stück Natur, von Menschenhand gemacht.