Unter dem Titel "Ein Hafen am Lech" zeigt das Römische Museum in Augsburg in einer Sonderschau, wie wichtig der Wasserweg für das antike Augsburg gewesen ist – und zwar auch deshalb, weil der Lech zu Zeiten der Römer noch anders aussah, als heute.
Steindenkmäler kamen über den Lech nach Augsburg
Denn vor seiner Begradigung Mitte des 19. Jahrhunderts lag der Fluss in einem an die vier Kilometer breiten Bett. Die Römer transportierten über Donau und Lech schwere Fracht, Massen- und Luxusgüter in die Fuggerstadt. Die meisten Steindenkmäler, die sich heute im Römischen Museum befinden, gelangten auf diesem Weg nach Augsburg.
Schiffe wurden flussaufwärts gezogen
Dabei wurde sogar flussaufwärts geschifft, mit sogenannten Treidelschiffen. Diese Holzboote waren lang und sehr flach. Mit Seilen, die an einem Mast am Boot befestigt waren, wurden diese Schiffe von Arbeitern an Land flussaufwärts gezogen. Überdauert haben diese Boote kaum – meist endeten sie als Brennholz.
Kaianlage in der heutigen Jakobervorstadt
Heute noch sehen kann man dagegen eine Anlegestelle aus Tannenholz, an der die Schiffe festgemacht wurden. Ein Teil dieser Kaianlage ist in der heutigen Jakobervorstadt gefunden worden und im Museum im Original zu sehen.
Computeranimationen zeigen Transportschiffe
Ergänzend zu der Ausstellung im Maximilianmuseum und zu den im Römerlager ausgestellten Fragmenten dieser Schiffslände gibt es Computeranimationen über den Aufbau der Transportschiffe, die Wein, verderbliche Güter und schwere Materialien nach Augsburg brachten. Geöffnet ist die Schau bis Anfang September täglich außer Montag von 10 bis 17 Uhr.