Pharmakonzern Roche in Penzberg - der Standort vor den Alpen expandiert weiter
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Pharmakonzern Roche in Penzberg - der Standort vor den Alpen expandiert weiter

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Roche investiert 600 Millionen Euro in Standort Penzberg

Penzberg spielt schon jetzt eine zentrale Rolle für die Gesundheit der Menschen auf der ganzen Welt. Damit das so bleibt, investiert der Pharmakonzern Roche in den nächsten Jahren rund 600 Millionen Euro in ein neues Diagnostik-Produktionszentrum.

Einsatzstoffe für eine Vielzahl an diagnostischen Tests sollen in dem neuen Diagnostik-Produktionszentrum hergestellt werden. Sie dienen zum Nachweis etwa von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Alzheimer, Krebs oder bei Infektionen. Der Neubau soll in die Jahre gekommene Produktionsgebäude ersetzen und für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit sorgen. Das neue Diagnostik-Produktionszentrum soll voraussichtlich 2027 seinen Betrieb aufnehmen.

Neue "Deutschland-Geschwindigkeit" gefordert

Mit der Investition soll der Biotechnologie-Campus in Penzberg als Zukunftscampus weiter gestärkt werden. Der Neubau sei wegweisend für den Standort in den nächsten Jahrzehnten, so der Penzberger Paul Wiggermann. Mit dem klaren Bekenntnis für den Standort und auch Bayern und Deutschland erwartet der Konzern aber auch Planungssicherheit und Verlässlichkeit vonseiten der Politik. Dr. Claudia Fleischer, Geschäftsführerin der Roche Diagnostics GmbH, betont: “Investitionen sind kein Selbstläufer im internationalen Standortwettbewerb. Als global agierendes Unternehmen ist es unser Wunsch, dass Deutschland offen für Innovationen bleibt und eine 'neue Deutschland-Geschwindigkeit' schafft, um für uns auch in Zukunft ein zentraler Standort für Investitionen und Wertschöpfung zu bleiben.”

Roche ist wichtigster Arbeitgeber im bayerischen Oberland

Mit rund 7500 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ist der Pharmakonzern ein wichtiger Wirtschaftsmotor für die Region. Über die letzten Jahre hat Roche die Mitarbeiterzahl kontinuierlich erhöht. Durch die neue Investition werden aber keine weiteren Arbeitsplätze entstehen, heißt es von einem Konzernsprecher. Stattdessen wird es nur eine Verlagerung von internen Kapazitäten geben.

Was den Standort auszeichnet, ist das internationale Flair. Die Arbeitskräfte kommen aus 75 Ländern und Penzberg hat ein hohes wissenschaftliches Renommee. Das Werk ist eine weltweit wichtige Zentrale für die Erforschung, Entwicklung und Produktion von biopharmazeutischen Wirkstoffen, diagnostischen Tests und Reagenzien, Analyse-Systemen sowie molekularem Tumorprofiling und Gentherapie.

Standort Penzberg soll weiter expandieren

Die Stadt Penzberg und der Landkreis Weilheim-Schongau hatten vor Kurzem einen Bebauungsplan genehmigt, der eine Werkerweiterung im Norden des Standorts um rund 14 Hektar ermöglicht. Das Werkgelände kann damit von circa 46 Hektar auf etwa 60 Hektar wachsen. Laut Unternehmen soll der Ausbau schrittweise erfolgen. Erst vor einem halben Jahr war etwa Richtfest für das modernste Diagnostik-Forschungszentrum. Rund 800 Mitarbeiter sollen hier ab 2025 erforschen, wie verschiedenste Krankheiten früher erkannt werden können.

Mit der neuen Investition in eine neue Produktionseinheit spricht Werkleiter Paul Wiggermann von einer echten Signalwirkung für den Standort. Weltweit wurden im vergangenen Jahr auf Roche-Systemen rund 29 Mrd. diagnostische Tests durchgeführt. Wiggermann betont, dass in fast allen ein oder mehrere Einsatzstoffe enthalten seien, die in Penzberg hergestellt wurden. Der Standort spiele somit eine zentrale Rolle für die Gesundheit von Menschen auf der ganzen Welt.